Sparen trotz Niedrigzinsen

 Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) informierte im Hinblick auf den Weltspartag, der dieses Jahr am 30. Oktober 2017 stattfindet:

BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin Foto: BVR

Die Sparquote in Deutschland bleibt trotz anhaltend niedriger Zinsen stabil. Im Frühjahrsquartal 2017 sparten die deutschen Bundesbürger im Schnitt 9,7 Prozent ihres verfügbaren Einkommens. Nach wie vor sind Bankeinlagen besonders gefragt. Aber auch Anlagen in Wertpapieren liegen weiter hoch im Kurs. Die Sparquote war damit ähnlich hoch wie in den Jahren 2015 und 2016, als sie bei 9,6 Prozent lag.

 

„Die gute Nachricht ist: Die Deutschen sparen auch in Niedrigzinszeiten“, so BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin. Angesichts der geringen Verzinsung sollten die Deutschen aber stärker andere Anlagemöglichkeiten in Betracht ziehen. „Hier kann eine qualitativ hochwertige Beratung durch die Hausbank helfen, die richtige Anlageentscheidung zu treffen“, so Dr. Martin weiter.

 

Vorherrschende Sparform bleibt die Bankeinlage. Im ersten Jahresquartal 2017 flossen den deutschen Banken noch einmal knapp vier Milliarden Euro mehr an Geldern zu als im Vorjahresvergleichsquartal. Insgesamt parkten die Bundesbürger 121,5 Milliarden Euro bei Banken. In Wertpapieren legten die Deutschen

32,5 Milliarden Euro an, nach 49,6 Milliarden Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. „Das ist zwar ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr, aber ein höherer Wert als vor Beginn der Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank im Jahr 2014“, sagte der BVR-Vorstand.

 

Die Schattenseite der niedrigen Zinsen ist aber ebenfalls spürbar. Offensichtlich ist es bei den Sparanstrengungen zu Verschiebungen zwischen den Haushaltsgruppen gekommen, wie eine BVR-eigene Umfrage nahelegt. Demzufolge hat sich der Anteil der Nichtsparer bei persönlichen Nettoeinkommen unter 1.000 Euro von

28 Prozent auf 36 Prozent erhöht. Dr. Martin: „Diese Entwicklung ist problematisch, da eine verstärkte private Vorsorge gerade für diese Haushalte besonders wichtig wäre“. Die Sparquote finanziell besser gestellter Haushalte dürfte indes der BVR-Umfrage zufolge gestiegen sein.

 

Das gesamte Vermögen der privaten Haushalte hat sich im Jahr 2016 nach Schätzungen des BVR um 2,7 Prozent auf 14.217 Milliarden Euro erhöht. Gut die Hälfte des Vermögens (52 Prozent) der privaten Haushalte sind Immobilien, während der Anteil des Geldvermögens bei 39 Prozent liegt. Die übrigen knapp neun Prozent umfassen das Gebrauchsvermögen in Form von Möbeln, Einrichtungen, Automobilen und anderen langlebigen Gütern.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.