Stromerzeugung in Deutschland

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) informierte, dass die Stromerzeuger in der Lage sind, bis 2020 die Kohlendioxidemissionen um

40 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Schon heute stammen 36,1 Prozent des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien. Damit liegen die Erneuerbaren Energien deutlich über den Vorgaben der Bundesregierung. Im vorigen Jahr betrug der Anteil der Erneuerbaren Energien 29,0 Prozent. Dagegen sank der Anteil des in Stein- und Braunkohlekraftwerken erzeugten Stroms auf 37,0 Prozent; gestiegen ist der Einsatz von Erdgas auf 13,1 Prozent, wobei die Produktion mittels Erdgas teurer ist als durch die Verstromung von Kohle. Der Anteil der Kernenergie betrug in 2017 noch 11,6 Prozent.

 

In diesem Zusammenhang wies der Vorsitzende der Geschäftsführung des BDEW, Stefan Kapferer, darauf hin, dass der Ausstieg aus der Verstromung von Stein- und Braunkohle bereits begonnen hat: „Allein 2017 wurden nach aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur sechs Steinkohlekraftwerke vom Netz genommen“. Die Stilllegung von weiteren 14 Kohlekraftwerken sei geplant. Jede weitere Stilllegung muss energiewirtschaftlich verantwortbar sein, jedoch muss damit gerechnet werden, dass die betroffenen Unternehmen Entschädigungszahlungen von der Bundesregierung fordern würden. Allerdings gibt es derzeit noch einen Überschuss von gut acht Prozent der erzeugten elektrischen Energie, die ins Ausland abgegeben wird. Dieser Überschuss wird jedoch bis 2023 vollständig aufgezehrt sein, so dass eine massive Unterdeckung bestehen würde, wenn die Politik die Investitionsbedingungen für emissionsarme Gaskraftwerke nicht schnell verbessert.

 

Der Stromverbrauch ist nach BDEW-Schätzungen in diesem Jahr um 0,8 Prozent auf 557,6 Milliarden Kilowattstunden (2016: 552,9 Mrd kWh) gestiegen. Das ist vor allem auf witterungsbedingte Einflüsse zu Beginn des Jahres und auf die gute konjunkturelle Entwicklung zurückzuführen.

 

Der Erdgasverbrauch nahm 2017 verglichen mit 2016 um gut fünf Prozent auf

985 Milliarden Kilowattstunden (2016: 936,3 Mrd kWh) zu. Im abgelaufenen Jahr wurde mehr Erdgas in den Kraftwerken der Stromversorger zur Strom-und Wämeerzeugung eingesetzt. Die vergleichsweise kühlen Temperaturen in einigen Monaten des Jahres 2017 führten zudem zu einem höheren Heizbedarf. Auch die Industrie setzte mehr Erdgas in ihren eigenen Kraftwerken zur gekoppelten Strom-und Wärmegewinnung ein, was ebenfalls zu einem höheren Erdgasverbrauch beitrug.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.