TA-KE – ein fantasievolles Huch-Spiel

Der Huch-Spieleverlag hat mit „Inhabit the rth“ (Bevölkert die Erde) schon ein Spiel herausgebracht, das den Einstein´ sehen Ausspruch „Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt“ sehr nahe gekommen ist. Dieses Spiel hat sich außerdem als ausgesprochen „coronakompatibel“ erwiesen, weil es seine Spieler auf Denkreisen im Sinne der Jetztzeit mitgenommen hat.

Jetzt liegt mit „TA-KP ein weiteres Spiel auf dem Verkaufstisch, das die Spieler in die Rolle mächtiger Shogune ins Japan des angehenden Mittelalters schlüpfen lässt Um Ihren Einfluss auf den kaiserlichen Hof zu vergrößern, „ziehe zur richtigen Zeit die richtigen Leute auf deine Seite und nutze deren Fähigkeiten, um deine Macht zu stärken. In diesem Zweikampf besteht nur, wer strategisch klug handelt und dabei den Gegner stets im Blick behält“, heißt es in der Spielanleitung. Das wiederum müssen die Spieler zwischen 10 und 99 Jahren innerhalb 30 Minuten herausfinden. Also, hier sind auch Eltern, Großeltern oder sogar Urgroßeltern als Mitspieler gefragt. Beispielsweise zur Weihnachtszeit oder zum Jahreswechsel, wenn der Corona-Knigge als neue Normalität besonders streng zu beachten sein wird.

An dieser Stelle erscheint mir eine Bemerkung notwendig über diebevorzugte Medienberichterstattung zugunsten der digitalen Videospiele Im Verhältnis zu Platz und Stellenwert der sogenannten analogen Spiele. Klartext: Für mich gehören beide Spielekategorien zum Kulturgut Dazu die Meinung von Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates: Games sind in der Kulturpolitik gleichwertig. Wörtlich: „Ihnen darf keine Sonderrolle mehr zugeschrieben werden.“

Im Übrigen: Die analogen Spiele, also die Brett- und anderen Gesellschaftsspiele boomen. Erinnern wir uns: Vor nunmehr 25 Jahren kam das inzwischen weltberühmt gewordene Brettspiel „Siedler von Catan“ (in mehr als 30 Sprachen übersetzt/ mehr als 20 Millionen Mai verkauft) auf den Markt. „Catan“ wurde zum Kultspiel, das „German Game“  zur weltweiten Marke.

Und noch eines: In der Spieleforschung steht der Grundsatz „Spiel dich gesund“ ganz weit oben auf der Agenda. In aktuellen Untersuchungen ist nachgewiesen, dass manuelle Spiele das Gedächtnis und die kognitiven Fähigkeiten (Wahrnehmung, Lernen, Erinnern und Denken) besonders fördern. Vor diesem Hintergrund sollten wir den Stellenwert der Spiele gerade in der Coronazeit sowohl als Mobilitätsfaktor als auch als Gestaltungsspielraum zur inneren Balance nicht unterschätzen. Auch ta-ke“ könnte ein wichtiger Indikator werden, unsere große, weite Welt mit anderen Augen zu sehen, um die gegenwärtige Lebenskrise erfolgreich zubewältigen. Probieren Sie gemeinsam in Ihrer Familie aus, angstfrei in eine andere Rolle zu schlüpfen und dieses Spiel fantasievoll zu interpretieren. In diesem Sinne: Die Feiertage können kommen!

Dr. Dieter Langer