Thüringer Landesvertretung in Berlin:

„Andreasstrasse unterwegs“ 

Gut besucht war die Abendveranstaltung zum 28. Jahrestag der Besetzung der Stasi-Zentrale in Erfurt (Objekt Andreasstrasse) durch mutige Thüringer. In der Diskussionsrunde wurde das späte Ringen um den Erhalt des authentischen Orts „Andreasstraße“ deutlich, der heute als Gedenkstätte an Unterdrückung und Widerstand während der SED-Diktatur in Thüringen erinnert. In der Andreasstraße betrieb das Ministerium für Staatssicherheit der DDR eine Untersuchungshaftanstalt.

Eingang der Gedenk und Bildungsstaette Andreasstrasse Foto:Gedenk- und Bildungsstätte

Mehr als 5.000 Menschen wurden hier inhaftiert, weil sie sich dem kommunistischen Regime widersetzt hatten. In der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße wurde ein eindrucksvoller Rundgang gestaltet, der von der Repression zur Revolution führt: Die Dauerausstellung trägt den Titel: „HAFT, DIKTATUR, REVOLUTION. Thüringen 1949-1989“. Sie basiert auf starken grafischen Elementen und stellt Zeitzeugen-aussagen in den Mittelpunkt. Neben museumspädagogischen Angeboten finden in der Gedenkstätte Veranstaltungen zu zeitgeschichtlichen Themen statt.

Hierfür dient der moderne Anbau aus Glas und Beton, dessen Fassade der Comic-Künstler Simon Schwartz mit einem 40 Meter langen Bild versehen hat: der Kubus der Friedlichen Revolution. Aktuell nachgefragt ist die Wanderausstellung „Andreasstrasse unterwegs“, die die historischen Ereignisse u.a. in Comicform darstellt. Die Macher erwarten damit einen größeren Zuspruch bei der jüngeren Generation. Dort fehlt fast überall das geschichtliche Wissen, da die Bildungspläne selten die DDR-Historie erreichen…

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9. November 2017 Foto: ZDF

Beisetzung Foto: ZDF

Gekoppelt war die inhaltsreiche Veranstaltung mit einer Voraufführung des ZDF-Filmes „Tannbach 2 – Schatten des Krieges“. Die Fortsetzung des historischen Mehrteilers erzählt vom Dorf Tannbach, das seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Ost und West geteilt ist. Im Winter 1960 zieht sich die Grenze mitten durchs Dorf und trennt die Familien. So nimmt „Tannbach“ die Erzählbögen der ersten Staffel wieder auf und spannt sie vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs neu auf. Aus meiner Sicht bleibt der Film (ab 08. Januar 2018 im Programm) hinter der klar strukturierten Erzählweise von Teil EINS weit zurück, wurde mit ideologischem Beiwerk überfrachtet und stiftet mehr Verwirrung als Geschichtsverständnis. gk

 

Kontakt: Andreasstraße 37a, 99084 Erfurt

Telefon:+49 0361 2192120   E-Mail: andreasstrasse@stiftung-ettersberg.de

Internet: www.stiftung-ettersberg.de