Tor zum Rennsteig

Wer kennt ihn nicht, den Rennsteig im Thüringer Wald. Wo Menschen gerne wandern, die Natur noch intakt scheint und das „Grüne Herz von Deutschland“ viele Touristen anzieht. Genau am Wanderstart hinauf zum Höhenweg haben wir uns bei Peggy Pohl vom „Tor zum Rennsteig“ im Örtchen Hörschel am Ufer der Werra einquartiert.

Die Besonderheit: Für Langstreckenwanderer gibt es einen Service für Gepäcktransfer. Denn die 169 km bis zum Ende der Fernwanderung in Blankenstein kann man in Etappen zurücklegen. Hörschel ist der älteste direkt am Rennsteig gelegene Ort und bildet mit dem Werraufer den historischen Beginn des Rennsteiges.

Zu DDR-Zeiten war hier Sperrgebiet. Aktuell im Trend liegen organisierte Rennsteigwanderungen. Der Wanderer bucht ein komplettes Wander-Pauschalangebot und braucht sich um nichts zu kümmern. Übernachtungen, Verpflegung und Kartenmaterial stehen für die Urlaubstage bereit. Alternativ kann die Strecke auch per Fahrrad absolviert werden (https://www.rennsteig.de/wandern).

Wir verbleiben noch in Hörschel, dem Ort im Naturpark Thüringer Wald, der seit 1830 Ziel vieler Wander- und Abenteuerlustiger geworden ist. Aber auch viele Naturfreunde verschlägt es hierhin.

Die Dorfkirche, während des 2. Weltkrieges von amerikanischen Truppen zerstört, wurde seit 1995 umfangreich im Inneren und Äußeren saniert und restauriert. Da sich Hörschel heute auch als Erholungsort etabliert hat, arbeiten viele der 250 Einwohner in touristischen Bereichen, u.a. im Rennsteigverein. Oder auch beim Anbieter für Floß- und Kanufahrten auf der Werra.

Naturverbundene Radler starten von hier aus zum Werratal-Radweg. Zugleich der ideale Ausgangspunkt, um aus einer ruhigen Randlage, in der Stadt Eisenach herausragende Orte zu besichtigen: Die Wartburg. Das Geburtshaus Johann-Sebastian Bachs. Die Wirkungsstätten von Martin Luther und der heiligen Elisabeth. Das Weltnaturerbe Hainich mit seinem überragenden Baumkronenpfad in unendlichen Buchenwäldern. Deutsche Automobilbaugeschichte. Es gibt so viel zu entdecken (http://www.rennsteig-beginn.de).

Ein inzwischen historisches Projekt kennzeichnet den Rennsteig ganz besonders. Am 12. Mai 1973 wagten vier mutige Studenten aus Jena das Abenteuer eines 50 Meilen Laufes über den legendären Kammweg des Thüringer Waldes. Der Versuch gelang und der Lauf expandierte in der Folge als GutsMuths-Rennsteiglauf vom Abenteuer zum Massenlauf. Rennsteiglauf bedeutet gegenwärtig an die 15.000 Läuferinnen und Läufer, die sich Jahr für Jahr Mitte Mai von verschiedenen Startorten aus auf unterschiedlich langen Strecken in den kleinen Erholungsort Schmiedefeld am Rennsteig bewegen. Der Rennsteiglauf, das ist einer der schönsten und anspruchsvollsten Marathons Europas. Insgesamt der zahlenmäßig größte Super- oder Ultramarathon Europas und der wohl familiärste aller großen Ausdauerläufe im Breitensportbereich. Seien sie dabei.