Urlaubsziele in Brandenburg

 Ministerpräsident Woidke hatte zu seiner alljährlichen Tourismusfahrt eingeladen, die in den Spreewald führte. Erstes Ziel war Tropical Island in der Nähe von Cottbus. Doch der Wettergott meinte es nicht gut: Es regnete und regnete und hörte nicht auf. Nur einer freute sich: Jan Jansen, Geschäftsführer von Tropical Island. „Regenwetter ist Tropical-Island-Wetter“, erklärte der gebürtige Holländer. Rund 6.000 Besucher sind gekommen. Und das an einem einzigen Tag.

Jan Jansen, Geschäftsführer von Tropical Island , (re.) Ministerpräsident Woidke

Ursprünglich sollten in der 107 Meter hohen Kuppelhalle Luftschiffe gebaut werden. Aber die Idee konnte nicht verwirklicht werden. 2004 wurde sie von malaysischen Investoren gekauft, was ihnen bis 2010 nur Verluste einbrachte. Inzwischen wurde zusätzlich zu der großen Halle die Außenanlage „Amazonia“ mit einer 250 Meter langen Wasserrutsche und 31 Grad Wassertemperatur gebaut, die zu jeder Jahreszeit benutzt werden kann. In der Tropenhalle selbst herrschen Temperaturen von 27,8 Grad und 83,9 Prozent Luftfeuchte.

Außenanlage

In den letzten Jahren entstanden auf dem ehemaligen Flugplatz der sowjetischen Truppen der Mobile Home Park, viele Indianerzelte, in denen Kinder gern übernachten, und zahlreiche Bungalows. „Inzwischen haben wir 1,3 Millionen Besucher im Jahr und es gibt 1.844 Betten für die Gäste“, berichtete Jan Jansen. Die Übernachtungskapazität soll künftig auf 9.000 ausgebaut werden. „Tropical Island wurde zu einem echten Magnet für die gesamte Region und für Brandenburg“, sagte Ministerpräsident Woidke.

 

 

 

Anschließend wurde der ehemalige Landgasthof „Zum grünen Strand der Spree“ in Schlepzig besucht, der schon immer sehr bekannt war. Die neuen Gesellschafter Susanne Du Chesne, Torsten Splanemann—Du Chesne und René Kowatsch bauten den Gasthof zum Spreewald Resort Seinerzeit aus, das moderne Zimmer und Suiten sowie Räumlichkeiten für Tagungen und Familienfeiern anbietet. Im „Weidendom“ an der Spree befindet sich eine offizielle Außenstelle des Standesamtes, so dass hier auch geheiratet werden kann.

 

Eine Besichtigung der Traditionsbrauerei rundete den Besuch ab.

Danach ging es zu der wenige Meter entfernten Spreewald-Destillerie, in der Whiskey aus Roggengetreide gebrannt wird. Hier haben sich drei Akteure zusammengefunden und betreiben unter neuen Namen und mit neuer Ausrichtung seit November 2016 das bereits etablierte Unternehmen. Mit zehn Mitarbeitern werden die Kapazitäten für Whiskey- und Rumherstellung von 250 auf 1.000 Holzfässer ausgebaut. Es gibt Führungen, Erlebnis-Gastronomie und Veranstaltungsmöglichkeiten in dem neu gestalteten Hof und der Schankstube. Unmittelbar an den Hof schließt sich ein kleiner Kahnhafen an.

 

 

 

Wie Dieter Hütte, Leiter der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH, berichtete, hat sich der Tourismus im Spreewald insgesamt gut entwickelt. Im vergangenen Jahr wurden rund 1,8 Millionen Übernachtungen gezählt; das ist eine Steigerung gegenüber 2015 um 8,7 Prozent. Rund 60.000 Beschäftigte sind in über 10.0000 Unternehmen der Tourismusbranche tätig. Der Bruttoumsatz der Branche liegt bei 4,3 Mrd Euro, davon werden 44 Prozent im Gastgewerbe erzielt. Aber auch  Einzelhandel und die Dienstleistungsbrache profitieren vom Tourismus. Jährlich gibt es etwa 92,3 Millionen Tagesgäste, die die 60 km von Berlin entfernte Auenlandschaft des Spreewalds besuchen. So wird neben den traditionellen Kahnfahrten auch die Spreewaldtherme in Burg gern besucht.

Interessant für Feriengäste ist der Ferienhof Strowota in Burg, der aus dem Wohnhaus der Familie, dem Saunahaus, einem Pferdestall, der Scheune und Wirtschaftsgebäuden sowie einem spreewaldtypischen Blockbohlenhaus besteht, in dem sich ein Schlafzimmer, der Wohnbereich, eine Küche und ein großes Bad befinden.

Schloss Branitz wurde Ende des 19. Jahrhundert von Hermann Fürst von Pückler erbaut und der Park mit künstlerisch gestalteten Gartenflächen und kleinen Wasserläufen angelegt. Eine Erdpyramide, die an Ägypten erinnert, ist die letzte Ruhestätte des Fürsten und seiner Familie. Schloss Branitz gehört zum UNESCO Welterbe.

Blick vom Kugelberg über den Schilfsee zum Schloss Branitz Foto: K.Daate Stiftung Fürst – Pückler Museum Park und Schloss Branitz

In 44 Zimmern kann in dem Fünf-Sterne-Hotel Schloss Lübbenau übernachtet werden, das von einem englischen Landschaftsgarten umgeben ist. Im Mittelalter als Wasserschloss erbaut, wurde es im 17. Jahrhundert im Stil der Renaissance umgebaut. Sein heutiges Aussehen erhielt der Bau in den Jahren 1817 bis 1820. Schloss Lübbenau spielte auch eine Rolle bei dem mißlungenen Anschlag auf Hitler durch Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Der Eigentümer wurde hingerichtet und die Familie enteignet. Erst im November 1991 erhielt Guido Graf zu Lynar, der mit seiner Familie in Portugal lebte, das Ensemble zurück und baute es zu einem Hotel aus. Inzwischen sind auch seine Söhne Frederico und Rochus im Spreewald ansässig. Graf Rochus leitet nunmehr das Hotel.

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Foto: Hotel Schloss Lübbenau

Wer mag, kann einen Urlaub in dem 500 Jahre alten Schlosshotel Fürstlich Drehna verleben, das in den vergangenen Jahren umfassend saniert und modernisiert wurde. Hier befindet sich auch eine Außenstelle des Standesamtes Luckau. Im nächsten Jahr wird in Luckau das Kunstfestival junger Künstler stattfinden.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.

Fotos: gm