Verbesserte Versorgung mit Medikamenten

Für viele Patientinnen und Patienten wird es 2019 neue Behandlungsmöglichkeiten für ihre Leiden geben. Denn Pharma-Unternehmen haben für zahlreiche neue Medikamente die europaweite Zulassung beantragt – oder bereits erhalten – und könnten diese in diesem Jahr auf den Markt bringen.“ Das sagte Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa). Der Verband schätzt, dass auch 2019 in Deutschland wiederum mindestens 30 Medikamente mit neuem Wirkstoff eingeführt werden.
In diesem Jahr könnten gleich mehrere neue Antibiotika verfügbar werden, die auch bei Bakterien mit Resistenzen gegen einige ältere Medikamente wirksam sind. Denn zwei Mittel haben bereits die Zulassung erhalten, und für vier weitere ist die Zulassung beantragt.

2019 wird erneut rund ein Drittel der neuen Medikamente gegen eine Krebserkrankung gerichtet sein. „Der Bedarf an weiteren Verbesserungen für die Onkologie ist hoch“, kommentierte Fischer. „Denn fast jeder zweite in Deutschland erkrankt im Laufe seines Lebens an der einen oder anderen Art von Krebs; und Krebs ist nach wie vor die zweithäufigste Todesursache.“

Bis zu vier Medikamente könnten gegen Lungenkrebs herauskommen, der im fortgeschrittenen Stadium bislang schwer behandelbar ist. Weitere Medikamente im Zulassungsverfahren richten sich gegen Hautkrebs), bestimmte Leukämien und Formen des Lymphknotenkrebs sowie gegen Brust-, Eierstock- und Prostatakrebs.

Für ein weiteres Krebsmedikament ist die Zulassung nicht gegen eine bestimmte Krebsart beantragt; vielmehr soll es organübergreifend der Bekämpfung von solchen Tumoren dienen, die bestimmte Mutationen im NTRK-Gen aufweisen. Dazu Fischer: „Dass erstmals in der EU für ein Krebsmedikament ein gen- statt organbezogenes Anwendungsgebiet festgelegt werden könnte, zeigt den Erkenntnisfortschritt der Krebsforschung auf molekularer Ebene. Für viele Patienten heißt dies, dass neue Behandlungsmöglichkeiten sie schneller als früher erreichen können.“ Denn es würde lange Zeit beanspruchen, für jedes Organ, in dem entsprechend mutierte Tumore auftreten können, eigene Studien durchzuführen.

In den letzten Jahren kamen verstärkt immunonkologische Medikamente heraus, die körpereigene Immunzellen gegen die Tumorzellen „mobilisieren“. Auch 2019 könnte ein Medikament dieser Art dazukommen. Ansonsten dürften aber vor allem Medikamente die Versorgung erreichen, die direkt die Tumorzellen angreifen.  Anders als Immunonkologika werden sie meist chemisch-synthetisch hergestellt.

Für Patienten, die z.B. zur Schlaganfall-Prophylaxe bestimmte „Blutverdünner“ einnehmen, könnte ein Mittel herauskommen, das z.B. vor einer Notfalloperation die volle Gerinnungsfähigkeit wieder herstellt.

Anders als Patienten mit dem häufigen Diabetes Typ 2 können Patienten mit der Autoimmunkrankheit Diabetes Typ 1 ihren Blutzuckerspiegel bislang nur mit Insulininjektionen in Verbindung mit Ernährungskenntnissen regulieren. 2019 könnte erstmals ein Medikament zum Schlucken hinkommen, das die Zuckerkontrolle weiter verbessern soll.

Um Patienten noch besser vor gefälschten Arzneimitteln zu schützen, werden die Arzneimittelhersteller 2019 die Packungen aller ihrer rezeptpflichtigen Medikamente – ob neu oder schon Jahre oder Jahrzehnte auf dem Markt – mit zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen ausstatten. Dadurch wird jede Packung zum Unikat und kann in Apotheken und Krankenhäusern auf Echtheit geprüft werden, ehe sie zum Einsatz kommt.

Dazu Birgit Fischer: „Die Pharma-Unternehmen des vfa haben seit 2013 viel investiert, um zum verbesserten Schutz der Patienten vor Fälschungen beizutragen.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.