Was alles „Wald“ ist Baumflechten

Eine Symbiose aus Pilz und Alge

Wenn man durch den Wald und seine Umgebung schlendert, begegnet man vielen Naturwundern. Bei einem Spaziergang zum Naturschutzgebiet Fauler See in Frankfurt (Oder) entdeckte die Familie Wichmann einen von Flechten überwucherten Ast, an dem sogar noch ein Tautropfen hing.

Baumflechten sind bekanntlich oder auch unbekannt (ich als Stadtmensch gehöre zu dieser Kategorie) keine Pflanzen, sondern eine enge Symbiose aus einem Pilz und einer Alge. Dabei ist der Pilz verantwortlich für Farbe und Struktur der Flechte. Diese symbiotische „Lebensgemeinschaft“ kann, so sagen die Experten, selbst extreme Witterungsbedingungen wie Hitze, Kälte oder Trockenheit überstehen. Die Zahl der in Mitteleuropa vorkommenden Flechtenarten wird auf etwa 2.000 geschätzt. Baumflechten treten vor allem an der Rinde von Laubbäumen (Pappel, Esche oder Holunder) und auch Obstgehölzen auf.

Familie Wichmann kommt aus dem Oderstadt-Ortsteil Booßen kommt, könnte vielleicht auch etwas über den geplanten Oderausbau erzählen. Was wissen wir als Ostdeutsche eigentlich über diesen Fluss ? Nachgelesenes bei Wolfgang Zingler aus Schwedt ergab; Die Oder als vermeintlich ursprünglich Fluss ist in seinem heutigen Verlauf eine künstlich angelegte Wasserstraße. Dass die Oder uns heute so natürlich erscheint, dafür hat im Wesentlichen die Natur gesorgt. Man geht davon aus, dass um die 90 Prozent aller Gewässer künstlich angelegt sind und deshalb regelmäßig einer „gewissen Wartung“ bedürfen, damit der Mensch in den angrenzenden Regionen ohne Hochwasserbedrohung leben kann. Der Kanal mit Stadtbrücke in Schwedt sei die „eigentliche Oder“, schreibt Zingler, Übrigens hat die Oder ein großes Jubiläum. In diesem Jahr sind es 100 Jahre, in denen der Oderverlauf so besteht, wie wir ihn heute kennen. Wieder was dazu gelernt, würde ich sagen über Wald und Wasser. Dr. Dieter Langer