Welt-Nashorn-Tag im Zoo Berlin geboren

Spitzmaulnashorn Maburi mit Nachwuchs_Zoo Berlin_2018  Steffen Freiling Photography

Klein mit großen Ohren und (noch) ohne Horn – pünktlich zum internationalen Welt-Nashorn-Tag wurde Spitzmaulnashorn-Kuh Maburi im Zoo Berlin am 22. September zum dritten Mal Mutter. Erstmalig konnte dabei eine Spitzmaulnashorngeburt im Zoo Berlin gefilmt werden.

Nach einer Tragzeit von rund 14 Monaten brachte Maburi (16) ein kleines, etwa 20 kg schweres Nashornweibchen auf die Welt. Um die Nashornmütter bei der Geburt nicht zu verletzten, werden Nashorn-Jungtiere ohne Horn geboren. Dennoch lassen sich bereits kurz nach der Geburt Verdickungen auf ihrer Nase erkennen, an denen sich die beiden Hörner bilden. Die Geburt lässt sich unter folgendem Link per Video verfolgen: https://cloud.zoo-berlin.de/index.php/s/X8fkkj2bW42Yxv6.

Für Mutter Maburi und Vater Jasper (27) ist das noch namenlose Nashörnchen nach Kigoma (geb. 2010) und Hodari (geb. 2014) bereits der dritte gemeinsame Nachwuchs. Maburi wird ihr Jungtier rund zwei Jahren säugen, bis sich dieses ausschließlich von Laub, Zweigen und Gemüse ernährt. Mit ca. 5 Jahren ist ein Spitzmaulnashorn ausgewachsen und kann dann bis zu 1,3 t auf die Waage bringen. Da Spitzmaulnashörner Einzelgänger sind, ist Jasper nicht in die Aufzucht des Nachwuchses involviert. Mit Maburi verbrachte er ausschließlich die Paarungszeit. Im März 2018 zog Jasper auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) in den Yorkshire Wildlife Park.

„Vor allem da ihre imposanten Hörner als Jagdtrophäe dienen, gelten Spitzmaulnashörner heute als vom Aussterben bedroht“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Umso mehr freuen wir uns mit unserem nunmehr 20. Jungtier einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt dieser Tierart leisten zu können.“ Der internationale Welt-Nashorn-Tag („World Rhino Day“) soll auf die große Not der Nashörner aufmerksam machen. Mittlerweile sind alle fünf Nashornarten auf der Rote Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) zu finden. Im Auftrag des Weltverbands zoologischer Einrichtungen (WAZA) führen die Zoologischen Gärten Berlin seit 1966 das internationale Zuchtbuch für Spitzmaulnashörner. Neben der finanziellen Unterstützung eines Artenschutzprojektes in Kenia, setzen sie sich so durch das Schaffen einer stabilen Reservepopulation für deren Schutz ein. Darüber hinaus konnte 2012 die im Zoo Berlin geborene Spitzmaulnashornkuh „Zawadi“ erfolgreich im Nationalpark Mkomazi in Tansania ausgewildert werden, wo sie 2016 ihr erstes Jungtier zur Welt brachte.

Neben der großen Freude über den jüngsten Nashornnachwuchs, wird bei dieser Geburt wieder deutlich, dass auch im Zoo Leben und Tod häufig nahe bei einander liegen. So verstarb am vergangenen Donnerstag Jaguar „Roberto“ in einem sehr stolzen Alter von 19 Jahren im Raubtierhaus.

Maburi und ihr Jungtier verbringen die kommenden Tage ausschließlich im Stall. Sobald das Nashörnchen kräftig genug ist, um seiner Mutter selbständig zu folgen, dürfen sich auch die Zoo-Besucher auf den Nachwuchs freuen. Dies wird voraussichtlich ab Oktober soweit sein, sofern die Witterung trocken ist.

Quelle: 2018 Zoo Berlin