Welterbe Erzgebirge/Krusnohôri     

Nähert man sich den Höhen des Erzgebirges von Westen, landet der Reisende zunächst in Dippoldiswalde. Eigentlich beginnt hier der östliche Teil der UNESCO-Welterbe Montanregion. Zeugen dafür erleben wir im gut gestalteten MiBERZ, dem Museum für mittelalterlichen Bergbau im Erzgebirge im Stadtschloß.

Rundweg Dipps
Haspel im MiBERZ

Einzigartige archäologische Funde geben einen Einblick in das Leben und Arbeiten mittelalterlicher Bergleute über und unter Tage. Sehr gut erhaltene Ausstellungstücke aus über 800 Jahren: Haspel für den Abbau von Silbererz, das normale Eisen und der Schlegel, Grabungsschaufeln aus Holz. Ergänzt wird die Schau durch einen Bergbaulehrpfad durch die mittelalterliche Stadt.

Pinge
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Schacht Altenberg
Der letzte Hunt

Die weitere Fahrt führt uns nach Altenberg, gewissermaßen der Ort mit der Bergbauseele der Region. Hier dominieren die noch sichtbaren Zeitzeugen: Pinge, Schachtturm Arno Lippmann, Stollen am Bergbaumuseum, Bewetterungsstation, Pulverhäuschen, Aschergraben. Im Fördergebiet war 1991 Schluß und der letzte Hunt grüßt zurück in harte Zeiten. Das Museum belebt das Motto „Vom Erz zum Zinn“ und bietet aktuell sogar eine Zinnwäsche in der Praxis an. Erlebnishöhepunkt natürlich die Tour durch den begehbaren „Neubeschert-Glück-Stollen“. Warme Kleidung und festes Schuhwerk empfohlen;  

Schachteinfahrt

Schutzhelme vom Museum. Von Altenberg führt uns das Welterbe nach Lauenstein im oberen Müglitztal, gleich hinter Geising. In dem Ort von 1241 zeugen Schloß und Laurentinkirche von der großen Bedeutung des Bergbaus. Die Kirche ist mit kunstreicher Sandstein-Bildhauerei ausgestattet. Hierzu zählen der Altar, die Kanzel, der Taufstein und  Epitaphe. Alle  bergbaulichen Details werden seit 1980 im Osterzgebirgsmuseum mit dem historischen Wappensaal sichtbar.

Schloß Lauenstein
Kirche Laurentin
Übersicht
Bergwerk Zinnwald
Bergbaulehrpfad Richtung Tschechien

Von hier aus geht es weiter auf dem   grenzüberschreitenden Bergbaulehrpfad Richtung Tschechien. Zunächst besuchen wir in Zinnwald das Besucherbergwerk „Vereinigt Zwitterfeld zu Zinnwald“. Diese Grube steht für den über 300-jährigen herrschaftlich kontrollierten Zinnbergbau der Adelsfamlie Bünau. Eingeladen werden wir zu einer 90-minütigen Untertageführung auf einem 2,5 km langen Rundgang. Unter einem bestimmten Hohlraum passiert man sogar die Grenze zur Tschechischen Republik unter Tage. Da es ziemlich feucht wurde, hat man uns mit Regenkleidung und Helmen versorgt. Wieder am Tageslicht fahren wir über die böhmischen Dörfer Cinovec und Dubi nach Krupka, früher Draupen. Auch dort endete der Bergbau.

Besucherbergwerk, „Alter Martin“

Übriggeblieben ist das Besucherbergwerk, „Alter Martin“, das die vom 14. Jahrhundert bis in die 1930er Jahre reichende Geschichte darstellt. Neben einer Trassenführung kann im Außenbereich auch die historischen Bergbautechnik besichtigt werden. Insgesamt war das Krupkaer Revier eines der reichsten Vorkommern mit den längsten Zinnadern. Insgesamt setzt sich die 2019 gekürte Welterbestätte aus 22 Bestandteilen zusammen: 17 auf sächsischer und 5 auf tschechischer Seite. Nur in Verbindung aller Teile liegt der außergewöhnliche universelle Wert begründet. Bergbaulandschaften einer spannenden Zeit der europäischen Montanentwicklung. Über 800 Jahre lang war die Region das weltweite Zentrum herausragender technologischer Innovationen und wissenschgaftlicher Errungenschaften. Bis es eines Tages nicht mehr hieß: :„Glück auf“.

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Kontakt: Welterbe Erzgebirge/Krusnohôri      Adam-Ries-Str. 16, 09456 Annaberg-Buchholz, Tel.: 03733 145350  E: kontakt@montanregion-erzgebirge.de

www.montanregion-erzgebirge.de