XY-Preise verliehen

Rudi Cerne, Johanna Polley, Christian Rothe, Ludwig Blochberger, Jörg Neubauer, Ugur Altun, Bundesinnenminister Horst Seehofer, Marie Deutsch, Norbert Himmler, Katrin Jähne, Michael Bräuer
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XY-Preise verliehen

 

Zum 17. Mal wurde der „XY-Preis – Gemeinsam gegen das Verbrechen“ im Hauptstadtstudio des ZDF in Berlin verliehen, der mit jeweils 10.000 Euro dotiert ist. „Aktenzeichen XY … ungelöst“-Moderator Rudi Cerne führte in Anwesenheit des Schirmherrn Horst Seehofer, des ZDF Programmdirektors Dr. Norbert Himmler, s Christian Rothe von der Firma ABUS Security-Tech sowie Familienangehörigen der Preisträger und der Jury-Mitglieder durch die Preisverleihung.

 

Dr. Himmler begrüßte die Anwesenden und wies darauf hin, dass durch die Sendung „XY“ 40 Prozent der gezeigten Fälle gelöst werden konnte. Insbesondere die Prävention sei wichtig. „Wir sind darauf angewiesen, unser Leben frei von Angst leben zu können“.

 

Danach nahm der diesjährige Preisstifter, Christian Rothe von der ABUS

Security-Tech, das Wort und berichtete, dass die Firma ABUS August Bremicker Söhne KG noch immer ein Familienunternehmen ist, das mit der Produktion von Vorhangschlössern 1924 in Wetter an der Ruhr begann. Erst mit 63 Jahren machte sich August Bremicker selbständig und gründete die Firma, die heute weltweit tätig ist. Er wollte das Leben ein wenig sicherer machen. In Wetter befindet sich auch das ABUS-Museum. Als Sicherheitsunternehmen kooperiert ABUS mit der Polizei, den Versicherungen und dem Weißen Ring.

 

Bundesinnenminister Horst Seehofer begann seine Rede mit einem Wort aus der Römerzeit: „Alles Große in unserem Leben ist einfach. Vor 51 Jahren war die Sendung „XY ungelöst“ noch eine Neuheit. Sie war das Lebenswerk von Eduard Zimmermann, das Rudi Cerne nunmehr fortsetzt. Mein Dank gilt ihm für die erzielten Erfolge“.

 

Seehofer weiter: „Sicherheit ist die wichtigste Aufgabe eines Staates, aber ohne Unterstützung kann die Polizei diese Aufgabe nicht leisten. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

 

Der ZDF-Preis wurde ins Leben gerufen um Menschen zu würdigen, die Schlimmeres verhindert haben, denen das Schicksal ihrer Mitmenschen nicht gleichgültig ist. Sie sind die wahren Helden und die Helden unserer Zeit“. Seehofer schließt mit einem Wort von Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! – In Bayern sagt man: Vergelt’s Gott!“

 

Die Paten der Preisträger sind Johanna Polley, Katrin Jaehne und Ludwig Blochberger. Johanna Polley ist in der ZDF-Krimiserie „Der Kriminalist“ als Kommissarin Verena Kleinefeldt zu sehen, erklärte: „Die Menschen, die mit dem XY-Preis ausgezeichnet werden, haben bewiesen,dass ihnen das Wohl anderer Menschen ebenso wichtig ist wie das eigene“.

 

Katrin Jaehne ist bekannt als Kriminalhauptkommissarin Sophie Pohlmann in der ZDF-Produktion „SOKO Potsdam“: „Gerade in der heutigen zeit wird es immer wichtiger füreinander einzustehen. Und zwar unabhängig von politischer Gesinnung, ethnischer Herkunft, Glauben oder Geschlecht“.

 

Ludwig Blochberger gehörte den Wiener Sängerknaben an und war unter anderem in dem Fernsehfilm „Der Vater meiner Schwester“ in einer Hauptrolle zu sehen. Er wirkte in drei Tatort-Folgen mit, wo er die Hauptrolle in dem Frankfurter Tatort „Leerstand“ spielte: „Eine Gesellschaft braucht couragierte und engagierte Menschen, die füreinander einstehen, Rücksicht nehmen, teilen können. Die Zivilcourage ist daher ein wichtiger Bestandteil unserer Demokratie und unseres Zusammenlebens“.

 

Dann übergab Bundesinnenminister Horst Seehofer den Preisträgern die Urkunden und gratulierte ihnen.

 

Die damals erst 17jährige Marie Deutsch aus Magdeburg erhält den XY-Preis, weil sie in letzter Minute ein junges Mädchen vor einer Vergewaltigung rettete. Die Begründung der Jury: „Marie Deutsch hat in einer Ausnahmesituation über die Maßen aufmerksam und mit besonderer Umsicht reagiert. Es gelang ihr, vor Ort Hilfe für das verängstigte Oper zu organisieren und die Polizei zu alarmieren. Sie hat vorbildlich gehandelt. Marie Deutsch erklärte: „Man darf nicht wegschauen“.

 

Der zweite Preisträger Jörg Neubauer aus Heilbronn rettete einer vom Ex-Freund bereits schwer verletzten Frau das Leben, die eine Niere verlor und sich etlichen Notoperationen unterziehen musste. Die Begründung der Jury: „Jörg Neubauer hat auf vorbildliche Weise reagiert als er unvermittelt zum Zeugen einer brutalen Bluttat wurde. Spontan und selbstlos zog er den mit einem Messer bewaffneten Angreifer von seinem bereits lebensgefährlich verletzten Opfer weg. Dank ihm konnte der Täter festgenommen und verurteilt werden“. Jörg Neubauer: Ich hatte keine Angst. Ich habe das Messer gar nicht registriert. Das habe ich erst später gesehen. Ich würde wieder genauso handeln. Je nachdem, wie ich die Situation einschätzen kann, würde ich die Polizei rufen oder selber eingreifen“.

 

Ugur Altun aus Kirchheim unter Teck konnte eine junge Frau vor der tötlichen Aggression des Täters retten, die von diesem auf dem Bahnhof Wendlingen vor eine einfahrende S-Bahn gezerrt wurde. Als er Schreie hörte läuft er ohne zu zögern los. Zusammen mit einem Kollegen gelingt es ihm, den Täter zu überwältigen; später sind fünf Polizisten nötig, um den Mann zu bändigen. Die Begründung der Jury: Ugur Altun hat mit Aufmerksamkeit, Mut und besonderer Courage ein Leben gerettet. Er handelte spontan, ohne Rücksicht auf seine eigene körperliche Unversehrtheit, während andere tatenlos zuschauten. Altun: „Ich bin sehr froh, dass ihr nichts passiert ist und ich ihr Leben retten konnte. Allerdings hat es meine Schulter erwischt, ich musste operiert werden und war einige Monate arbeitsunfähig. Ich würde immer wieder eingreifen“.

 

Am 14. November 2018 werden die Preisträger in der Live-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ im ZDF zu Gast sein und mit Moderator Rudi Cerne über ihr couragiertes Eingreifen sprechen.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.