Zwischen Himmel und Hölle

 Das ZDF wird am Montag, dem 30. Oktober 2017, zur besten Sendezeit um

20.15 Uhr einen historischen Fernsehfilm senden, der sich mit der Reformation durch Martin Luther befasst.

 

Als Luther 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg schlug, machte er sich mächtige Feinde, insbesondere in der katholischen Kirche, die ihn zum Ketzer erklärte und exkommunizierte. Man erreichte, dass er vor den Reichstag in Worms geladen wird, um seine Thesen zu widerrufen. Kaiser Karl V., erst 19 Jahre alt, verhörte ihn, doch Luther erklärte: „Ich kann und will nicht widerrufen“. Daraufhin verhängte der Kaiser über den Theologieprofessor die Reichsacht – das „Wormser Edikt“, wonach er vogelfrei ist, das heißt er konnte von jedem gejagt, gefangen oder gar getötet werden.

 

Luther reiste ab, kam aber nicht weit. Er wurde von Bewaffneten auf die Wartburg bei Eisenach geschafft. Der ihm wohlgesinnte sächsische Kurfürst Friedrich „Der Weise“, wollte ihn vor dem Zugriff seiner Feinde schützen. In der Wartburg wird Luther nun das Neue Testament übersetzen.

 

Der Fernsehfilm „Himmel und Hölle“ konzentriert sich nicht allein auf die Figur Martin Luthers, sondern zeigt die Entwicklungen in der damaligen Zeit. Schon früh haben sich Thomas Müntzer und Andreas Bodenstein der Ansicht Luthers angeschlossen, dass es nicht nur den allmächtigen und strafenden Gott gibt, sondern auch den liebevollen und barmherzigen. Auch die entflohenen Nonnen Katharina von Bora, Luthers spätere Ehefrau, und Ottilie von Gersen schließen sich dieser Haltung an: Jedermann kann ohne die Vermittlung der Kirche mit Gott in Verbindung treten. Damit stellen die Reformatoren nicht nur die göttliche Ordnung infrage, sondern auch die feudale mit ihren Hierarchien. Die innere Freiheit vor Gott, wie Luther sie sieht, führt aber nicht dazu, dass sie eine Änderung der sozialen Verhältnisse und damit von der Abhängigkeit von der Macht des Feudaladels bringt. Gewissenskonflikte sind die Folge.

 

Die Regie hat Uwe Janson übernommen. Martin Luther wird von Maximilian Brückner dargestellt. Die Rolle als seine Frau, Katharina von Bora, hat Frida-Lovisa Hamann übernommen, Jan Krauter spielt seinen Gefährten Thomas Müntzer. Das Buch wurde von Stefan Dähnert und Marianne Wendt nach einer Vorlage von Kai Hafemeister geschrieben.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.