30 Jahre Parlament der Bäume

Im Spätherbst seines Lebens hat dieser Ort für den Künstler und Umweltaktivisten Ben Wagin einen besonderen Stellenwert. Vor 30 Jahren, zum 9. November 1990, richtete er den Gedenkort Parlament der Bäume gegen Krieg und Gewalt auf dem Gebiet des ehemaligen Grenzstreifens der Berliner Mauer ein.

Mauerblick

Alle Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer pflanzten damals symbolisch einen Baum. Heute ist das eingetragene Denkmal der letzte authentische Mauerrest im Regierungsviertel. Insgesamt 58 authentische Mauerteile wurden verwendet und künstlerisch bearbeitet.

Juni – 25 Ermordete

Die Granitplatten nennen 258 Namen von Maueropfern, die an der innerdeutschen Grenze starben. Den Jahreszahlen zwischen Mauerbau und Mauerfall wird jeweils die Anzahl der Maueropfer zugeschrieben. Anlässlich des Jahrestages sowie des 90. Geburtstags von Ben Wagin kamen jetzt langjährige WegbegleiterInnen, UnterstützerInnen sowie Freundinnen und Freunde des Künstlers zusammen, um sein Schaffen mit ihrer Perspektive zu würdigen.

Wendeweisheit

Berlins Kultursenator laudadierte Ben Wagin für sein jahrzehntelanges Engagement: „Die authentisch erhaltenen Mauerabschnitte und die Kunstinstallation von Ben Wagin erinnern an den Riss, der durch Berlin, Deutschland und Europa ging und zugleich an die Überwindung eines inhumanen Grenzregimes und die friedliche Revolution von 1989/90.“

Urgestein Ben

Ein Lorbeerkranz des Senats für den verdienten Künstler nahm sich dann aber eher spärlich aus an diesem historischen Ort und Abend. Das Parlament der Bäume befindet sich am östlichen Ufer der Spree, gegenüber dem Reichstag und ist vom Schiffbauerdamm aus erreichbar.

Die ersten Bäume (Archiv)

Es ist Teil des „Band des Bundes“, das sich vom Reichstag über das Paul-Löbe-Haus bis zum Bundeskanzleramt zieht. Öffnungszeiten täglich von 9-18 Uhr.  gk