Allianz der Wirtschaft in Berlin

 Die regionale Wirtschaft sowie die Politik in Berlin und Brandenburg wollen gemeinsam verstärkt dafür sorgen, dass die deutsche Hauptstadtregion für die Zukunft gerüstet ist. Darüber haben sich mit Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller sowie mit Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke Vertreterinnen und Vertreter der im Sommer 2017 gebildeten Allianz der Wirtschaft in Berlin verständigt.

 

Dabei wurde eine vertrauensvolle, noch enge, Ländergrenzen übergreifende Zusammenarbeit angekündigt. Ziel der Allianz der Wirtschaft, die für rund 500.000 Unternehmen steht, ist der fachübergreifende Abbau jeglicher Hemmnisse in allen Politik- und Verwaltungsfeldern mit dem Ziel einer noch engeren Vernetzung.

 

Dr. Beatrice Kramm, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Berlin, erklärte: „Berlin und Brandenburg bilden als Metropolregion eine symbiotische Einheit. Die Wirtschafts- und Lebensräume sind längst eng miteinander verflochten. Zwar arbeiten beide Länder bereits auf einigen Feldern vertrauensvoll zusammen – die Zukunftsthemen stellen jedoch wachsende Anforderungen an die Ausgestaltung und Intensität dieser Kooperation. Die Spitzen der Landesregierungen und die Allianz der Wirtschaft haben durch den heutigen Austausch ein wichtiges Signal zur Stärkung der Region gesetzt. Wir sind übereingekommen, das Management der Metropolregion gemeinsam weiter zu entwickeln, um deren große Zukunftspotenziale vollständig zu heben“.

 

Peter Heydenbluth, Präsident der Industrie und Handelskammer Potsdam, sagte: „Anhaltendes Wachstum bei Unternehmen und Bevölkerung, steigende Investitionen, sprudelnde Steuereinnnahmen: Der Wirtschaft in der Hauptstadtregion geht es gut. Das sind beste Voraussetzungen, gerade jetzt noch bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, die die gute wirtschaftliche Entwicklung in der Zukunft nachhaltig sichern. Deshalb gilt es, gemeinsam noch große Potenziale auszuschöpfen. Das beginnt bei Energiethemen und führt bis zur Verkehrsinfrastruktur mit Wohnen und Pendlerverkehr, Nahverkehrsplänen und der Anbindung des Flughafens BER“.

 

Dr. Frank Büchner, Präsident der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), betonte: „Berlin und Brandenburg müssen in ihre Wettbewerbsfähigkeit investieren. Unsere Hauptstadtregion kann dabei zu den Gewinnern des digitalen Wandels gehören: Neue Geschäftsmodelle verändern die Märkte in Bereichen wie Gesundheit, Energie und Mobilität – Branchen, in denen wir traditionell stark sind. Und auch in der Industrie werden mit der Digitalisierung die Claims neu verteilt. Voraussetzung für den Erfolg aber ist eine gemeinsame digitale Agenda beider Länder“.

 

Robert Wüst, Präsident des Handwerkskammertages Land Brandenburg, führte aus: „Die hohe Nachfrage nach Handwerkerleistungen verbindet die Länder Berlin und Brandenburg nicht nur wirtschaftlich. Unsere Mitgliedsunternehmen, Mitarbeiter und Auszubildenden pendeln täglich zwischen Wohnung, Betrieb und Baustellen über die Ländergrenzen. Die nahtlose An- und Einbindung beispielsweise der Uckermark, der Pringitz oder der Lausitz hat wesentlichen Einfluss auf die prosperierende Entwicklung. Das Handwerk ist wichtiger Motor des Wachstums. Damit das so bleibt, muss die Mobilität in der Hauptstadtregion auch künftig erhalten bleiben. Eine störungsfreie Verkehrsinfrastruktur ist dafür unverzichtbar“.

 

Stephan Schwarz, Präsident der Handwerkskammer Berlin, bekräftigte: Das Handwerk ist einer der wichtigsten Konjunkturmotoren in der Region Berlin-Brandenburg. Zahlreiche Handwerksbetriebe aus Berlin arbeiten in Brandenburg und umgekehrt. Dabei wollen wir mit der Allianz der Wirtschaft dafür sorgen, dass die Politik die Rahmenbedingungen für ein gemeinsames Wirtschaften in beiden Ländern verbessert und gleichzeitig Bürokratie abbaut. Nur so können die Unternehmen in der Region zuverlässig planen und erfolgreich auch große Projekte umsetzen“.

 

Auch die Politik kam zu Wort. Dietmar Woidke und Michael Müller betonten: „Berlin und Brandenburg sind zu einem großen Anziehungspunkt nicht nur in Deutschland sondern in ganz Europa geworden. Die gute wirtschaftliche Entwicklung hat dazu wesentlich beitragen.

 

Woidke sagte: „Die großen Aufgaben unserer wachsenden Region können nur gemeinsam gelöst werden – von der Prignitz und der Uckermark über Berlin bis Fläming und Lausitz. Dass die Wirtschaft mit einer Stimme für ihre Interessen in der Region spricht, zeigt, wie weit in ihrem Bereich die Verflechtung zu einem Wirtschafts- und Lebensraum fortgeschritten ist. Deshalb freue ich mich, dass die Wirtschaft Vorschläge vorgelegt hat, was aus ihrer Sicht m Bereich Infrastruktur angepackt werden muss“.

 

Müller erläuterte: „Es gibt wohl kaum eine andere Region, die bereits derart eng zusammenarbeitet. Eine gemeinsame Landesplanung sichert eine aufeinander abgestimmte Entwicklung, die Landesregierungen tagen regelmäßig zusammen, und immer geht es dabei auch um die Lösung von Infrastrukturfragen“.

 

Die Regierungschefs sehen die Regierungen in vielen von den Wirtschaftsvertretern angesprochenen Einzelprojekten bereits auf einem guten Weg, so bei der Erneuerung der Brücken der A100. Zum Aufbau des Schienennahverkehrs werden die beiden Kabinette mit dem Bahnchef gemeinsam im März beraten.

 

Die Gesprächsrunde kam überein, die spezifischen Einzelthemen zur Infrastruktur im Herbst in einer Standortkonferenz mit den Fachressorts intensiver zu behandeln. Müller und Woidke stimmen dabei überein: „An vielen Stellen wird es nicht ohne den Bund gehen, da dieser etwa für den Ausbau von Schienenverbindungen, für Wasserstraßen und Schleusen sowie für den Autobahnbau zuständig ist“.

 

Zur „Allianz der Wirtschaft“ hatten sich im Sommer 2017 auf Initiative der IHK Potsdam die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern aus

Berlin und Brandenburg, die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), der Bauindustrie-Verband Berlin-Brandenburg, die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V., der DEHOGA Berlin und der DEHOGA Brandenburg sowie sowie der Handelsverband Berlin-Brandenburg zusammengeschlossen, um der Wirtschaft eine starke Stimme zu geben und gemeinsam die Anliegen der Unternehmen zu vertreten. Diese Allianz aus 14 Kammern und Verbänden „hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wachstumshemmnisse für die Unternehmen der Hauptstadtregion aus dem Weg zu räumen, dafür Lösungen aufzuzeigen und die Politik für die notwendigen politischen Weichenstellungen zu gewinnen“, heißt es im Gründungspapier. Die Fusion der beiden Bundesländer bleibe für die Allianz ein

langfristiges Ziel.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.