Auf den Spuren der Reformation
Mönchenkolster in Jüterbog
Während der inzwischen schon traditionellen Sommerreise in das Land Brandenburg besuchte Ministerpräsident Dietmar Woidke unter anderem das Kulturquartier Mönchenkloster in Jüterbog, das sich in einem ehemaligen Kloster befindet und das in
seinen Mauern jetzt ein Archiv, die Stadtbibliothek, verschiedene Veranstaltungsbereiche und das Stadtmuseums beherbergt, wie Norbert Jannek, der Leiter des Museums, erläuterte.
Sehr stolz ist man darauf, dass ein Ablaßbrief von Tetzel im Original gezeigt werden kann. Der Dominikaner Johann Tetzel drohte den Menschen für ihre Sünden mit dem Teufel und dem Fegefeuer. Sie konnten dem nur entgehen, wenn sie einen Ablaßbrief bei ihm kauften. „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Feuer springt„ . Thomas Müntzer predigte hier 1519 und wurde von den Franziskaner-Mönchen als Lutheraner beschimpft.
Sankt Nikolai-Kirche Jüterbog
Anschließend wurde die denkmalgeschützte Sankt Nikolai-Kirche besucht, die 1307 das erste Mal Erwähnung fand. Sie hat zwei unterschiedliche Türme: Einer als Oktogon mit
Haube und Laterne und der andere in Form eines Spitzhelms. 217 Stufen führen auf die Türme, die bestiegen werden können. Sehenswert ist der Original-Cranach-Altar in der Taufkapelle,
Original-Cranch-Altar Foto: © Günter Meißner
MEDIENINFO-BERLIN
wo sich auch der Tetzelkasten befindet. Die Empore ist geschmückt mit den Malereien der sogenannten Armenbibel, die Szenen aus der Bibel darstellen.
Sankt Marienkirche in Herzberg
Danach wurde die Sankt Marienkirche in Herzberg besucht, das ursprünglich Hirschberg hieß. Herzberg liegt in dem Dreieck der Städte Jüterbog, Torgau und Wittenberg, von denen die Reformation ihren Ausgang nahm. Luther selbst war 1522 und 1523 zu Schul- und Kirchenvisitationen in Herzberg, denn 1522 wurde hier der evangelische Gottesdienst eingeführt.
Die Marien-Kirche ist mit einer sehenswerten Gewölbemalerei geschmückt. Auf der Empore sind die Gemälde von Martin Luther und Philipp Melanchthon zu sehen, die von Herzberger Bürgern aus Verehrung gestiftet wurden. Zuvor hatte Ministerpräsident Woidke den ersten Stempel in seinen Luther Pass erhalten, mit dem sich die Besucher an acht Orten auf Spurensuche nach dem Leben und Wirken von Luther begeben können und dort jeweils einen Stempel erhalten.
Zisterzienserinnenkloster in Mühlberg
Die weitere Fahrt führte nach der Doppelstadt Mühlberg, wo Pater Alois Andelfinger durch das ehemalige Nonnenkloster Marienstern der Zisterzienserinnen führte. Das Kloster wurde
1228 gegründet und 1539 säkularisiert. Die geräumige Klosterkirche wurde die Pfarrkirche von Mühlberg.
Danach ging es in die benachbarte Klosterpropstei, wo das im vorigen Jahr eröffnete Museum die Ausstellung „Mühlberg 1547„ zeigt. Schließlich hat Mühlberg seine Bekanntheit der Schlacht am 24. April 1547 zu verdanken, wo eine der größten Schlachten zwischen katholischen und protestantischen Truppen stattfand.
Die Truppen Kaiser Karls V. besiegten die protestantischen Soldaten des Schmalkaldischen Bundes unter Führung von Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen.
Erst seit dem Augsburger Religionsfrieden 1555 leben beide Konfessionen friedlich nebeneinander.
Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.
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