Bahnanlagen sind kein Abenteuerspielplatz!

Jedes Jahr wieder! Zu Ferienbeginn appellieren die Deutsche Bahn und die Bundespolizei an Kinder, Jugendliche und Eltern, dass Bahanlagen nicht als Spielplatz und auch nicht für Mutproben benutzt werden sollen. Trotzdem kommt es immer wieder zu schrecklichen Unfällen. Das muss nic ht sein!

In Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern stehen die lang ersehnten Sommerferien vor der Tür! Zeit, sich zu verabreden, die Seele baumeln zu lassen und Abenteuer zu erleben. „Gerade unsere Anlagen, Züge und Gleise üben auf junge Menschen oft eine große Faszination aus und wecken die Neugierde. Es ist uns daher ein wichtiges Anliegen, jetzt zum Ferienbeginn noch einmal auf das richtige Verhalten an Bahnanlagen aufmerksam zu machen, damit aus Spaß nicht plötzlich bitterer Ernst wird“, betont Markus Krittian, Eisenbahnbetriebsleiter der DB Netz AG. „Jeder Unfall ist einer zu viel – und durch das Befolgen einiger einfacher Regeln zu vermeiden.“

Der wichtigste Grundsatz lautet: Bahnanlagen sind keine Spielplätze, es ist verboten, sie zu betreten! Auch wenn Fotos im Gleis oder die Abkürzung über die Schienen auf den ersten Blick noch so verlockend und berechenbar erscheinen – hier droht ernste Gefahr! Züge können, anders als Fahrzeuge auf der Straße, Hindernissen nicht ausweichen und haben aufgrund ihrer großen Masse einen Bremsweg von bis zu 1.000 Metern. Zudem sind sie erst spät zu hören und auch mit Blick auf ihre Geschwindigkeit nicht zu unterschätzen: ICE-Züge sind im Durchschnitt mit 160 Stundenkilometern unterwegs – auch in einigen Bahnhöfen und an Haltepunkten.

„Das Klettern auf abgestellte Züge ist ebenfalls lebensgefährlich“, warnt Polizei-direktor Nicolai-Steve Schipfer von der Bundespolizei. Immer wieder passieren Bahnstromunfälle, bei denen Kinder oder Jugendliche beteiligt sind. Auch 2018 kam es bereits zu mehreren tragischen Ereignissen. Die meisten dieser Unfälle enden mit schwersten Verletzungen oder tödlich. Oft ist den jungen Menschen gar nicht bewusst, dass die Bahn-Oberleitung eine Spannung von 15.000 Volt führt. Das ist etwa 65 Mal mehr als in der Steckdose zu Hause. Und man muss die Oberleitung nicht einmal berühren. Schon bei bloßer Annäherung kann es zu einem lebensbedrohlichen Stromüberschlag kommen. „Daher unser Appell: Bleibt bitte den technischen Bahn- und Abstellanlagen fern!“

DB AG und Bundespolizei engagieren sich bereits seit Jahren, um Unfälle zu vermeiden. Der Bedarf an Aufklärung ist nach wie vor groß. „Daher geht unsere dringende Bitte auch an Eltern, Erziehungsberechtigte, Lehrer, Erzieher und Sozialarbeiter, junge Menschen für mögliche Gefahren an Bahnanlagen zu sensibilisieren“, so Schipfer. „Achten Sie darauf, wie und wo Kinder und Jugendliche ihre Freizeit verbringen. Erläutern Sie ihnen, welche Folgen das Spielen auf Bahnanlagen haben kann und halten Sie sie dazu an, Hilfe zu holen, wenn Andere in Gefahr sind.“

Für Vor- und jüngere Grundschüler wurde das Medienpaket „Sicher unterwegs mit Oli“ konzipiert. Unter www.olis-bahnwelt.de/sicher_unterwegs findet sich ein Sicherheitspaket mit vielen Infos und Filmen rund um das richtige Verhalten an Bahnanlagen. Ergänzt wird das Angebot durch ein Interview mit einem Sicherheitsfachmann, ein Plakat mit den wichtigsten Warn- und Hinweisschildern sowie einem Bastelbogen. Das Medienpaket „Olis Chance“ setzt sich aus einem Animationsfilm und einer Broschüre für den fachübergreifenden Unterricht zusammen. Es thematisiert unter anderem Mutproben und Unachtsamkeit von Kindern und Jugendlichen an Bahnanlagen. Das Material richtet sich an die Klassenstufen vier bis acht und ist abrufbar unter: oli@deutschebahn.com.

„Wir wollen, dass Du sicher ankommst“ wendet sich mit acht emotionalen Videos vor allem an Jugendliche und junge Eltern. Die Kampagne thematisiert die häufigsten Fälle falschen Verhaltens: Missachten von Vorschriften und Durchsagen, Überschreiten der Sicherheitslinie und Unachtsamkeit auf dem Bahnsteig. Auch unerlaubtes Betreten von Schienen, Klettern auf abgestellte Güterzüge oder gefährliche Selfies im Gleis werden aufgegriffen. Ein weiterer Clip sensibilisiert für die Regeln am Bahnübergang. Alle Videos finden sich auf der DB-Jugendwebseite https://www.deutschebahn.com/de/bahnwelt/draufabfahren/ankommen.

Das Medienpaket der Bundespolizei „Achtung Bahnstrom! 15.000 Volt sind tödlich – sucht Euch was anderes“ richtet sich vor allem an Jugendliche. Neben einem Präventionsfilm, der aus Sicht eines Unfallopfers berichtet, enthält das Paket einen Kino-Trailer, ausführliche Interviews mit Beteiligten, Begleitfilme, Faltblätter, Poster, Präsentationen sowie verschiedenes Präventions- und Unterrichtsmaterial.

Die Materialien stehen unter https://www.bundespolizei.de/Web/DE/02Sicher-im-Alltag/04Sicher-auf-Bahnanlagen/02_Bahnstrom/bahnstrom_node.html zum Download bereit und können unter kriminalpraevention@polizei.bund.de kostenlos angefordert werden.

Seit mittlerweile 15 Jahren informieren DB AG, ADAC, Bundespolizei, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sowie VBG und UVB, die gesetzlichen Unfallversicherungen, unter der Überschrift „sicher drüber“ über das richtige Verhalten am Bahnübergang. Die Zahl der Unfälle an den Kreuzungen von Schiene und Straße haben sich seit Start der Kampagne mehr als halbiert.

2017 wurde „sicher drüber“ neu aufgelegt. Im Mittelpunkt steht ein emotionales Video. Es macht bewusst, dass es schlicht lebensgefährlich ist, sich aus einer Laune heraus am Bahnübergang leichtsinnig zu verhalten. Die klare Botschaft lautet: Manchmal gibt es kein zurück! Bitte verhalte dich nicht leichtsinnig an Bahnübergängen. Ergänzt wird das Paket durch Postkarten mit eingängigen Sprüchen sowie ein informatives Plakat. Alle Unterlagen sind abrufbar unter: www.sicherdrueber.de bzw. www.deutschebahn.com/bahnuebergaenge.

 

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.