Bald kommt Sputnik V direkt aus Bayern

Esterwerda: Mediziner i.R. fliegt zum Impfen nach Moskau

Beide Überschriften sind keine Aprilscherze, sondern die reine Wahrheit. Es gibt Meldungen, die eigentlich als Spitzenaufmachung auf Seite eins gehören, aber dann in der „Mitte des Blattes“ (Journalistendeutsch ) untergebracht sind.

In einer Meldung in der MOZ Ende März wurde darüber informiert, dass der russische Pharmakonzern R-Pharm vom Juni oder Juli an in ILLERTISSEN (Bayern) den in Moskau entwickelten Corona-Impfstoff Sputnik V direkt produziert. Wörtliche Aussage des R-Pharm-Managers Alexander Bykow: „Wir haben die Ausrüstung schon dort und die Kader (also das Personal). In Illertissen könnten monatlich Millionen Dosen produziert werden. Obwohl der Impfstoff inzwischen bereits in 50 Ländern zugelassen ist, prüft die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA noch immer (Stand: 02.04.2021). Dazu der EU-Gesundheitsexperte J. Lepeintre: Erst im Juni /Juli sei mit einer EMA-Zulassung zu rechnen. Klartext; Ab Sommer kann dann Bayern Ganzdeutschland mit Sputnik V versorgen.

Dann braucht der 83-jahrige frühere Arzt aus Elsterwerda Boris Lagunchik sich nicht extra einen Impftermin von einer Poliklinik in der russischen Hauptstadt besorgen. Er hat beide Impfungen bereits hinter sich und fühlt sich sehr gut. Wolf-Dieter Ludwig, Chef der Arzneimittelkommission  der deutschen Ärzteschaft und Mitglied im Verwaltungsrat der EMA, hält das Prinzip des russischen Impfstoffes „für sehr intelligent“ weil bei den beiden Injektionen jeweils eine andere Virushülle verwendet wird, um den Wirkstoff in die Zellen zu transportieren. Dieses Verfahren erhöhe tendenziell die Wirksamkeit, etwa im Vergleich mit dem Vakzin von Astrazeneca.

Aus den Bundesländen werden die Forderungen immer lauter, endlich Sputnik V auch in Deutschland einzusetzen. Dazu CSU-Chef Markus Söder sagte, es müsse „so schnell wie möglich über die Zulassung dieses Impfstoffes entschieden werden“  Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) klagte über „Vorbehalte“ in Westdeutschland gegen diesen Impfstoff. Der Autor dieses Beitrages hat dem nichts hinzuzufügen – außer unverzüglich  handeln !

Ein Beitrag für MEDIENINFO-BERLIN von Dr. Dieter Langer