Brandenburger Waldknigge

Denkwechsel: Wald der Zukunft – Zukunft des Waldes

Erinnern Sie sich noch an die Frage im letzten Beitrag, konkret im Beitrag „Über die sieben Waldwunder“, die da lautete: „Wussten Sie eigentlich, dass Deutschland EU-weit mit über elf Millionen Waldflache den grünen Rekord hält“

Zahlreiche Leser von MEDIENINFO-BERLIN  stellten uns dazu die Frage: Und wie sieht es diesbezüglich in unserem Land Brandenburg aus? Darauf antwortet der „Brandenburger Waldknigge“ so: Brandenburg gehört zu den waldreichen Ländern bundesweit. Seine Waldfläche umfasst immerhin 1,1 Mio ha .Etwa 35 % der Landesfläche sind mit Wald bedeckt. Was gehört denn eigentlich zum „Wald“ ? Wörtlich: „Wald ist jede mit Waldbäumen und -sträuchern bedeckte Fläche. Dazu gehören aber auch Waldwege, Lichtungen, Waldwiesen, Wildäcker, Gräben und Teiche mit deren Uferbereichen sowie Heiden und Moore.“ Beispiel: Besuche ich mit meinem Enkel ein Moor und erkläre ihm, welche Rolle Moorbäder für die Wiederherstellung der Gesundheit der Menschen spielen, dann bin ich im Wald gewesen.

Und noch eines: Li keinem anderen Land der Bundesrepublik Deutschland steht jedem Einwohner so viel Wald zur Verfügung wie in Brandenburg, nämlich 3.700 Quadratmeter (Vergleich: bundesdeutscher Durchschnitt sind 1.300 Quadratmeter). Zugleich geht es gegenwärtig um die Veränderung der Waldstruktur ( Thema: Mischwald). Brandenburgs Hauptbaumart ist nach wie vor die Kiefer mit einem Anteil von ca. 82 %. Zunehmend erfolgt auch bei uns der Anbau anderer Baumarten, insbesondere Laubbäumen. Dem sind allerdings natürliche Grenzen gesetzt, da mehr als die Hälfte der brandenburgischen Wälder auf vergleichsweise schlecht nährstoffversorgten und trockenen Böden steht.

Mit dem “Brandenburgischen Waldknigge“ soll den Waldbesucher auf humorvolle Art und Weise ernstgemeinte Hinweise zum Verhalten im Wald gegeben werden.. Eben im Sinne von Wald der Zukunft und Zukunft des Waldes. Die Hauptgefahr für unsere brandenburgischen Wälder sind nach wie vor die Waldbrände. Sie entstehen nur selten durch Naturereignisse. 95 % aller Waldbrände bei uns sind das Ergebnis unvorsichtigen Umgangs mit offenen Feuer. Jeder Brandt beeinträchtigt den Wald in seiner Funktion, u.a. als Klimaregler, als Erholungsstätte sowie als Lebensraum für Menschen, die Tier-und Pflanzenwelt

Wer sich im Wald befindet, sollte sich so verhalten, dass die Lebensgemeinschaft  Wald keinen Schaden nimmt Die schonende Behandlung von Schutzhütten, Bänken, Kinderspieleeinrichtungen, Papierkörben etc. sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Übrigens: Organisiertes und gewerbliches Sammeln von Waldfrüchten (dazu zählen auch Pilze) bedürfen der Genehmigung der Waldbesitzcr. Mit allen Sinnen den Wald erspüren, den ewigen Kreislauf der Natur nachempfinden, eben die sieben Waldwunder in sich aufnehmen – das ist Verhalten im Sinne des Waldknigge.       

   Dr. Dieter Langer für MEDIENINFO-BERLIN