Brillenbär-Nachwuchs vorgestellt

Brillenbärnachwuchs_Tierpark-Berlin_2018-

Nach fast vier Monaten in der Wurfhöhle darf Brillenbär-Mutter Julia (20) nun zusammen mit ihrem jüngsten Nachwuchs nach draußen. Auf der großen Außenanlage im Tierpark Berlin gibt es für den kleinen Bären viel zu entdecken. Zuerst allerdings folgte er seiner Mutter etwas zögerlich nach draußen, dann jedoch rennt er bereits durch das Gras und untersucht neugierig einen Baumstamm.

 

Interessiert begutachtet er Felsen, Kletterbäume und Hügel. „Bisher zeigt sich das Jungtier sehr selbstbewusst“, stellte Bären-Kurator Dr. Florian Sicks fest. „Brillenbären werden ab einem Alter von drei bis vier Monaten zunehmend selbständig und können schon früh klettern. Das ist wichtig, da sie auf Bäumen Zuflucht vor möglichen Feinden finden“. Die Kletterbäume auf der Anlage im Tierpark ragen bis zu 9 Meter in den Himmel. Selbst solch schwindelerregender Höhen erklimmen junge Brillenbären problemlos.

 

„Der Nachwuchs bei unseren Brillenbären ist bedeutend für die weltweite Population dieser Bären-Art“, erklärte Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andres Knieriem. „Um so mehr freue ich mich natürlich darüber, dass das Jungtier so gut herangewachsen ist“. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) gilt der Brillenbär als gefährdet. Zu den Hauptbedrohungsfaktoren zählen die Lebensraumzerstörung durch die Abholzung der Wälder sowie die Umwandlung des Lebensraumes in landwirtschaftliche Flächen. Der Brillenbär wird zudem bejagt, wenn er in Feldern nach Nahrung sucht oder Nutztiere erbeutet. In erster Linie ernähren sich Brillenbären vegetarisch und ergänzen dies mit tierischen Proteinen wie Insekten, Nagetieren und manchmal auch größeren Huftieren.

 

Noch ist der kleine Brillenbär namenlos. Falls sich ein Tierpate findet, darf er zusammen mit den Tierpflegern eine Namen aussuchen.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.