Cyberkriminalität nimmt zu

 Internetnutzer stehen zunehmend im Fadenkreuz von Cyberkriminellen: Mehr als jeder zweite Onliner (55 Prozent) war im vergangenen Jahr Opfer von kriminellen Vorfällen im Internet – ein Anstieg von 5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr (2018: 50 Prozent). Am häufigsten klagen sie dabei über Schadprogramme auf dem Smartphone oder Computer: Fast die Hälfte der Internutzer (46 Prozent) war davon betroffen. Von jedem Vierten (26 Prozent) wurden persönliche Daten ungefragt an Dritte weitergegeben. Und nahezu jeder Fünfte (19 Prozent) gibt an, beim privaten Einkaufen oder bei Verkaufsgeschäften im Internet betrogen worden zu sein. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 1.000 Internetnutzern in Deutschland. „Jedes Jahr nutzen mehr Internetnutzer eine steigende Zahl von Online-Diensten. Das vergrößert auch die Angriffsfläche für Cyberkriminelle und setzt Anreize für täglich neue Schadprogramme,“, sagt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung. „Nutzer können sich aber mit vergleichsweise wenig Aufwand schützen – angefangen mit Virenscannern und regelmäßigen Software-Updates.“ Von 15 Prozent der Internetnutzer wurden im vergangenen Jahr Zugangsdaten zu einem Online-Dienst ausspioniert, etwa zu sozialen Netzwerken oder Online-Shops. Etwa jeder Achte (12 Prozent) sagt, beim Online-Banking betrogen worden zu sein bzw. dass Kontodaten missbraucht wurden. Grund dafür sind in vielen Fällen sogenannte Phishing-Attacken auf Verbraucher, bei denen Kontodaten durch betrügerische Emails erbeutet werden.

Internetnutzer haben aber nicht nur mit Diebstahl oder Betrug zu kämpfen. Jeder Elfte (9 Prozent) sagt, dass er im Internet verbal massiv angegriffen oder beleidigt wurde. Über sexuelle Belästigung im digitalen Raum klagen 8 Prozent der Onliner. Bei 5 Prozent der Nutzer haben sich andere Personen der eigenen digitalen Identität bemächtigt, bei genauso vielen wurden unerwünscht Mails im eigenen Namen versendet. Und bei 2 Prozent der Onliner wurde der Computer oder das Smartphone mit sogenannter Ransomware infiziert, d.h. die Daten wurden verschlüsselt und die Betroffenen wurden aufgefordert, Lösegeld zu bezahlen, um die Daten zu entschlüsseln.
„Für eine konsequente Strafverfolgung im Internet müssen die Ermittlungsbehörden über das notwendige Know-how und die entsprechenden Ressourcen verfügen. Gleichzeitig gilt immer, dass staatliche Befugnisse verhältnismäßig sein sollten und die Privatsphäre von Verbrauchern gewahrt bleiben muss.“

Bitkom hat in sechs Tipps zusammengefasst, wie sich Internetnutzer mit einfachen Mitteln vor kriminellen Vorfällen schützen können: www.bitkom.org/Themen/Datenschutz-Sicherheit/Sicherheit/6-Tipps-fuer-die-IT-Sicherheit

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.