Der Ring Deutscher Makler tagte

Der traditionelle Maklertag des Verbandes der Immobilienberufe und Hausverwaltung Ring Deutscher Makler (RDM, Landesverband Berlin und Brandenburg e.V., fand am 7. September 2018 im „Swissotel“ in Berlin statt.

 

Markus Gruhn, Vorsitzender des Landesverbandes, begrüßte die Gäste und erklärte unter anderem: „Aus den Erfahrungen in der DDR muss man lernen, dass nur ein ausgeglichenes Angebot Preisstabilität schafft“. Gleichzeitig stellte er fest, das der Markt in Berlin sich in einer dramatischen Veränderung befindet.

 

In ihrem Grußwort führte Katrin Lompscher, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen aus, dass insbesondere der Neubau von bezahlbaren Wohnungen dringend geboten ist. Nach wie vor hält der Senat an der Zielvorgabe, 30.000 neue Wohnungen zu bauen, fest. Auch durch die Schaffung weiterer Milieuschutzgebiete soll eine Regulierung des Wohnungsmarktes stattfinden. Sorgen bereiteten die explodierenden Baulandpreise in den Innenstadtbezirken, wobei die Grundstücke immer mehr zu Spekulationsobjekten würden. „Das macht eine sinnvolle Nutzung von Grundstücken sehr schwierig“, erklärte Lompscher. Inzwischen gibt es Engpässe bei Büroflächen in der Innenstadt, so dass zu befürchten ist, dass die Investoren weniger Wohnungen, sondern vermehrt Büros bauen würden. Schließlich unterliegen sie bei der Vermietung von Gewerbeflächen weniger Beschränkungen.

 

Eingeladen zum „Duell der Giganten“ waren die beiden Politiker Wolfgang Bosbach (CDU) und Dr. Gregor Gysi (Die Linke), die unter anderem ihre Meinung zur Steuergerechtigkeit in Deutschland äußerten. Bosbach war von 2009 bis 2015 Vorsitzender des Innenausschusses des Deutschen Bundestages; Dr. Gysi Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestag und Präsident der Europäischen Linken. Beide waren sich darüber einig, dass die Verteilung der Einkommensteuer ungerecht sei. Während die großen Konzerne ihre Gewinne in sogenannten Steueroasen versteuerten, würden die mittelständischen Betriebe in Deutschland zahlen. Bosbach führte unter anderem aus, dass die oberen zehn Prozent der Spitzenverdiener 50 Prozent der Einkommenssteuer zahlten. Bis zu einem Einkommen von 100.000 Euro sollten die Steuerzahler entlastet werden. Als ungerecht empfindet Gysi die ungleichen Einkommen in den alten und den neuen Bundesländern.

 

Günther Oettinger, Ex-Ministerpräsident von Baden-Württemberg und derzeit EU-Kommissar für Finanzplanung und Personal, führte in seinem Gastvortrag aus, dass

es Probleme in vielen Staaten der Welt gibt. Die Werteordnung in Europa nach unseren Vorstellungen zu gestalten, ist nur als europäisches Team möglich. Zugleich stellte er fest, dass Deutschland auf dem Höhepunkt seiner wirtschaftlichen Leistungskraft angekommen ist und sich bemühen muss, den Vorsprung seiner Kreativität und Innovationen zu halten. Oettinger wies darauf hin, dass „wir die glücklichste Generation sind, die es jemals gab“, denn wir haben seit über 70 Jahren Frieden im Land.

 

Danach folgten Fachvorträge von Ekart Schuberth, Hausverwaltung MBS Schuberth GmbH, Fabian Bender, Head of Sales Real Estate eBay Kleinanzeigen, IT-Spezialist Erwin Markowsky und Bernd Gregor, Key Account Manager on Office GmbH.

 

Den unterhaltsamen Teil der Tagung bestritten anschließend der Moderator Thomas Gottschalk, der Schauspieler Fritz Wepper und der Fernsehregisseur Otto Retzer.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.