Der Ukraine-Krieg hinterlässt Grüne-Spuren

Ex-Bundespräsident Joachim Gauck steht unserem grünen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck  zur Seite, wenn er sagt: „Wir können doch mal für den Frieden frieren und für ein paar Jahre auf unser Lebensglück verzichten“ (Aus dem Leserbrief von Frau Monika Hess, Cottbus). Habeck packt noch ein Pfund drauf, wenn er angesichts der zur erwartenden weiteren Verteuerung von Gas eine staatliche Preisdeckelung strickt ablehnt und sagt: „ Das wird das Land in der einen oder anderen Form tragen müssen.“ Der EWE-Vorstandsvorsitzende Stefan Dohler schätzt ein: „Wir werden dann nicht nur einen Gasmangel-Winter haben. Das ist ein Thema für die nächsten zwei, drei Winter, wenn wir kein Gas mehr aus Russland erhalten.“ Und das kommt noch dazu: An der Börse sind die Preise für eine Megawattstunde Gas von 20 Euro im Januar 2021 auf derzeit 160 (!) Euro gestiegen. Großkotzig erklärt die Frau Außenministerin  Annalena Baerbock ( ebenfalls grün) auf der G20-Vorbereitungskonferenz in Bali:  „Wir überlassen Russland nicht die internationale Bühne“. Der russische Außenminister Sergej Lawrow nimmt an diesem Treffen übrigens auch teil. 

In meiner Hauspostille, „Märkische Oderzeitung“ (MOZ), ist dazu zu lesen: „ Selbst unerschütterlichen Optimisten dürfte angesichts der katastrophalen Nachrichten aus der Gaswirtschaft ein kalter Schauer über den Rücken laufen. Manch einer fühlt sich gar an die letzten Stunden vor dem Untergang der Titanic erinnert, in denen das Orchester ja angeblich bis zuletzt spielte…Tatsächlich könnte der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt im Winter der größtmögliche Unfall passieren: Ihr geht die Energie aus.“

Die deutschen Reeder haben unterdessen Zweifel an der Umsetzbarkeit der Pläne von Habeck für einen raschen Import von Flüssiggas (LNG) als Ersatz für russisches Erdgas. Dazu laut MOZ der Hauptgeschäftsführer des Verbands deutscher Reeder, Martin Krüger: „In der deutschen Handelsflotte gibt es keine Gastanker, die LNG über Langstrecken transportieren können.“

Zusammenfassend: Das alles klingt undenkbar und unmöglich . Vielleicht nur zur Jetztzeit  an den lauen Sommerabenden dieser Tage. Die Meinung  ändert sich schlagartig, wenn`s am Hintern kalt wird. Weihnachten ist schneller da als man denkt.              Dr. Dieter Langer