Der Wald im Wandel

 Menschen veränderten den Baumbestand der Erde

Botanisch gesehen ist ein Wald eine dauerhaft mit Bäumen bewachsene Fläche, in der sich ein typisches feuchtkühles Innenklima bildet. So definiert die Wissenschaft den Wald, dessen Baumbestand in Deutschland sich immer weiter weg von Mischwäldern mit hohem Laubbaumanteil hin zu großräumigen Monokulturen entwickelte. Die Fichte bildet zusammen mit der Kiefer heute fast die Hälfte des Baumbestandes.11,4 Millionen(114.000 qkm) Hektar ist der deutsche Wald groß. Statistisch gesehen entfällt folglich auf jeden Einwohner eine Fläche von 39 mal 39 m. 32 % der deutschen  Landesfläche sind von Wald bedeckt. Allerdings sah er nicht immer so aus, wie wir ihn heute kennen und beklagen.

Der größte Teil des deutschen Waldes wird heute forstwirtschaftlich genutzt. Wenn die Bäume eine bestimmte Stammdicke erreicht haben, werden sie gefällt und zu Holz verarbeitet. Danach werden wieder neue Bäume gepflanzt.. Das heißt   der Wald wird wieder aufgeforstet. Wäre das nicht so, dann würde der Wald  seine Funktion als Sauerstoff-Produzent verlieren und damit auch die des Erzeugers der guten, gesunden Waidesluft. Damit sind die beiden Funktionen des Waldes erklärt – Holzproduzent als volkswirtschaftlicher Faktor und der als Gesundheitsfaktor. Forstleute müssen heute entscheiden, wie der Wald von morgen aussehen muss.

Waldexperten sind sich darüber einig, dass Monokulturen keine Zukunft haben werden. Angestrebt wird ein nachhaltiger Mischwald aus Baumarten, die dem Klimawandel gewachsen sind und eine Artenvielfalt für die Tierwelt ermöglichen. Sind Bäume einer bestimmten Arten (z.B. Buchen und Fichten) in „relevanter Zahl“ vorhanden, spricht man von einem.. Mischwald – also das gemeinsame Vorkommen von Laub-und Nadelbäumen.

Große Teile des Waldes in Deutschland sind durch den Zweiten Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen worden. In den 1980er Jahren verursachte der „saure Regen“ ein weitreichendes Waldsterben, von dem vor allem die Fichte betroffen worden ist. In der heutigen Zeit sind es die vielen Waldbrände, die uns große Sorgen machen. Dürre und der Befall durch den Borkenkäfer dezimieren außerdem unsere Waldbestände.

In Deutschland sind es vor allem mehr als 30 bekannte Waldgebiete, die von Barnim und Bayrische Alpen über Schwarzwald und Taunus bis zum Westerwald reichen. Zusammenfassend: Der Mensch hat den hiesigen Baumbestand im Verlaufe von mehreren Jahrtausenden stark beeinflusst. Heute, so sagen Experten, nehmen Nadelbäume die größte Fläche ein. Die Zukunft liegt bei den Mischwäldern.;

Läuft man im Winter durch den Wald, dann sind alle Laubbäume kahl, aber die Nadelbäume nicht, zumindest nicht alle. Die Lärche ist bei uns c große Ausnahme. Ihre Blätter sind die Nadeln, die sich im Herbst wie bei den meisten Laubbäumen golden präsentieren und dann abfallen. Den Winter über steht die Lärche kahl da und im Frühjahr wachsen neue Nadeln – wie bei den Laubbäumen die Blätter.

Die sogenannten immergrünen Nadelbäume haben eine Art schützende Wachsschicht auf den Nadeln. So wird verhindert, dass die Nadeln selbst im Winter zu viel Feuchtigkeit verlieren. Darum bleiben sie am Baum. Die Nadeln der Lärche sind viel dünner und haben keine so stabile Schutzschicht. Deshalb wird sie ihre Nadeln jedes Jahr aufs Neue los. Das beantwortet auch die Frage, warum die Lärche in jedem Winter alle Nadeln los wird. Also, wie in der Überschrift betont, befindet sich der Wald im ständigen Wandel. Das ist seine Dialektik.

Übrigens ein uraltes deutsches Sprichwort besagt: „Ein alter Irrtum hat mehr Freunde als eine neue Wahrheit.“           

Ein Beitrag für MEDIENINFO-BERLIN von Dr. Dieter Langer