Didis Sohn bespielt die „Berliner Schnauze“

Premierenstimmung im Theater „Berliner Schnauze“ in der Berliner Karl Marx Allee 133. Die beiden Indendanten Johannes Hallervorden und Josephine Striebeck-Kellner haben das ehemalige Kleintheater Charly M. zu neuem Leben erweckt: für Kabarett, Comedy, Theater, Mundart, Lesungen und Konzerte (https://www.berliner-schnauze-theater.com/).

An diesem Samstag (15.05.)  steht die Lesung „Herr Mozart wacht auf“ auf dem abwechslungsreichen Programm. Grundlage ist das Bestsellerbuch und Hörbuch von Eva Baronsky. Die Akteure auf der Bühne sind der hochtalentierte Schauspieler Christoph Schobesberger (ein Wiener) und der Pianist Jürgen Berger. Mit diesem Duo wird die Lesung im 80 Plätze fassenden Theater selbst zu einer mitreißenden Inszenierung. Was nicht so sehr am etwas verwirrenden Mozart-Text liegt, sondern an der gekonnten Vortragsart von Schobesberger.

 Seine Sprache, Gestik und Mimik erzeugen einen Live-Effekt unmittelbaren Dabeiseins. Es beginnt mit dem Aufwachen von Mozart auf dem Sterbebett in einer Wiener WG im Jahre 2006. Und der hat nicht die geringste Ahnung, wo und in welcher Zeit er sich befindet… Er entdeckt im Totenrock einen Stapel Papier und schlussfolgert:

Wahrscheinlich soll ich hier mein Requiem beenden… Doch bevor er eine Note zu Papier bringen kann, wird er mit den Tatsachen der neuen Welt konfrontiert. Für ihn bizarre Mysterien: Dusche, Handy, CD´s, Kondome und Mozartkugeln. Unterwegs in Wien verwirren ihn ein Gefährt Toyota, der Höllenwurm Metro und ein Supermarkt. Schließlich begegnet er dem polnischen Straßenmusikanten Pjotr, der meist Melodien von Strauß auf seiner Geige spielt. Und Mozart?     

Der fiktive Roman hat weltweit gute Kritiken geerntet: „Ein göttlicher Spaß, verblüffend und tragikomisch, ein Spiel mit Zeiten und Identitäten. Bewundernswert die Darstellung von Mozarts Empfindungen und Gedanken beim Komponieren und Spielen. Alles in allem: Wolfgang Amadé Mozart ist hier in unterhaltender Form wirklich zu neuem Leben erwacht“.   Beim Premierenabend gab es ein sichtlich zufriedenes Publikum. Diesmal jedoch war die „Berliner Schnauze“ eine Wiener Schnauze mit viel Charme und Esprit.  OK

  Außenansicht BS, 
Bühne mit Ch. Schobesberger und J. Berger,
Innenansicht

Kontakt: Joséphine Striebeck-Kellner, Tel.: 0177/7896754, E-Mail: hallervorden-striebeck@gmx.de

3 Fotos: (©) OK