Die Impftermine und der Sensenmann

Hauptsache drinbleiben – im Leben und in der 1. Liga

Die Impfbereitschaft der Leute ist riesengroß, aber der Impfstoff fehlt (noch immer). Die Brandenburgische Gesundheitsministerin  Ursula Nonnemacher ist sauer auf ihren Vorgesetztem in Berlin und vor allem die ungeduldigen Impflinge im Lande. Man brauche jetzt anerkennende Worte für die Frauen und Männer im Gesundheitswesen und kein Gemecker.

„So kann man doch nicht mit uns alten Menschen umgehen“, erklärt Elmar Geliert (82). Seine Strategie, er wollte ohne Termin eine  Spontan- Impfung erzwingen und machte folglich eine Bauchlandung. Zu recht. Lothar A.,der älter als 80 Jahre und nach eigenen Angaben „schwerbehindert“ ist, hat vergeblich die 116 117 angerufen. Mit einer Portion Galgenhumor kommentiert er seine Situation so: „Ich hoffe nur, dass der Sensenmann nicht schneller ist.“ Basta.

Ganz anders dagegen des Ehepaar Horst und Helga aus Potsdam, die mit Termin glücklich geimpft sind und schon einen Termin rar die nächste Impf-Dosis in der Tasche haben. Dankbar. Für sie gilt der Sinnspruch: Das Leben wieder lieben (lernen). Anders ausgedrückt: Sie haben im Heute das Morgen erkannt und das ist gut so. Wir Arten (ich bin 89, ebenfalls schwerbehindert, aber geduldig) sind doch eigentlich den Kampf gewöhnt. Uns blieb kaum etwas erspart, nicht mal Corona. Übrigens: Der kürzlich verstorbene Regierende Friseurmeister  Berlins“ Udo Walz hat uns allen einen bemerkenswerten Lebensgrundsatz hinterlassen. : „Für schlechte Laune ist mir mein Leben zu schade!“ Mir meines auch.

Zum Schluss eine Denksportaufgabe: Was verbindet uns Alte mit den Unions-Fußballern von Berlin -Köpenick ? Wir wollen alle gern drinbleiben – wir im Leben und die in der 1. Bundesliga. Und dazu gehört sowohl Optimismus als auch Willen und Standhaftigkeit. In diesem Sinne. 

Dr. Dieter Langer