Die Lausitz im Strukturwandel Pressefahrt mit Ministerpräsident Woidke

Wieder ein historischer Tag für Brandenburg. 5. September 2018. Der Gräbendorfer See wurde als erster größerer Brandenburger See aus der Bergaufsicht frei gegeben. Ministerpräsident Dietmar Woidke nahm in Laasow (Kreis Oberspreewald-Lausitz) an der Urkundenübergabe teil und sagte:  „Dies ist ein weiterer Schritt für eine noch attraktivere Lausitz, die sowohl für die hier lebenden Menschen als auch für Gäste immer lebenswerter wird.“

urkundenuebergabe

Garant für diese erfolgreiche Entwicklung des Lausitzer Seenlandes ist die LMBV, die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft. Im jetzt offenen See, dem früheren Gräbendorfer Tagebau, wurden von September 1984 bis Dezember 1992 rund 36,4 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert. Die „bergrechtliche Wiedernutzbarmachung“ begann durch die LMBV im Jahr 1994 mit der Gestaltung des zukünftigen Uferbereiches und endete im Jahr 2017 mit der Sicherung der letzten Filter-brunnenstandorte. Die Flutung startete 1996 und war 2007 abgeschlossen. Der Gräbendorfer See hat eine Fläche von 457 Hektar (zum Vergleich: Großer Müggelsee: 740 ha). Bereits in Besitz genommen haben das Gewässer die Angler, erste Urlauber im schwimmenden Ferienhaus und Radfahrer. um den See. Und überhaupt im Seeland gibt es Hunderte km Radwege. So trifft man vor Ort auch Gäste aus Polen und Tschechien. Der See ist bereits heute ein Beispiel für eine gelungene Bergbaufolgelandschaft. In der Brandenburger Lausitz werden aus früheren und jetzt noch aktiven (Jänschwalde und Welzow) Tagebauen Seen mit einer Wasserfläche von insgesamt mehr als 11.500 Hektar entstehen – etwa so groß wie die Müritz. Es wird die weltweit größte von Menschenhand geschaffene Wasserlandschaft sein. Wie das gegenwärtig abläuft demonstrieren die LMBV-Spezialisten am ehemaligen Tagebau Greifenhain. Dort erfolgt bei Pritzen die Geländesicherung durch Rütteldruckverdichtung und drohnengesteuerte Überwachung.

Rütteldruckverdichtung

 

Beispiele, wie aus Ideen Innovationen wurden – auf dem Weg zum weiteren Strukturwandel in der Lausitz. Der Drohneneinsatz mit Auswertung der Fa. Milan-Geoservice aus Spremberg erfolgt inzwischen weltweit. Typisch auch für die Region z.Z. der Aufbau von Fracht- und Logistikzentren.

drohnengesteuerte Überwachung

Der generelle Strukturwandel wird die Energieorte aber noch einige Jahrzehnte in Atem halten. Ein schon heute wichtiger Baustein dabei ist der Tourismus. Sichtbar bereits auch in Großräschen am gleichnamigen See mit den IBA-Terrassen und dem neuen Stadthafen mit seinen 100 Bootsliegeplätzen. Hier wird der Wassertourismus eine bedeutende Rolle spielen. Das erste Fahrgastschiff liegt auch schon vor Anker, kann aber erst im Oktober ablegen, da im See vom ehemaligen Tagebau Meuro noch Untiefen zu beseitigen sind… Und: Großräschen verzeichnet schon jetzt einen kleinen Bauboom.

Das Finale der MP-Pressefahrt erlebten Journalisten und Experten am Weinhang von Winzerin Dr. Cornelia Wobar und ihrem Mann Andreas: Verkostung von fünf Weinsorten vom Weinberg mit Brandenburgs einziger offizieller Steillage (30%). Direkt am einstigen Kippenrand wächst ein Wein mit besonderer Qualität, die man schmeckt.

Das Motto dazu: „Das Leben ist viel zu kurz, um einen schlechten Wein zu trinken!“. Jedenfalls bleibt absehbar: Die nächste offizielle Freigabe eines Lausitzer Sees, diesmal des Großräschener Sees, erfolgt in Kürze. gk
Fotos Günter Meißner