Die Nase als Stimmungsaufheller

Das „Parfüm“ von Pflanzen sitzt tief im Gedächtnis

Ganz gleich ob frische Blumen auf dem Feld bzw. in der Wohnung oder gebrannte Mandeln auf dem Weihnachtsmark – Düfte können bei uns Erinnerungen und Gefühle hervorrufen. Wie funktioniert denn das ? Wir nehmen einen Geruch über die Riechzellen in der Nase wahr, die direkt mit dem Gehirn verbunden sind und dort Emotionen auslösen. Der Geruch wird im Gedächtnis gespeichert. Duft kann einen Menschen sogar zum Träumen veranlassen. Aromaexperten zufolge gehören Orange, Lavendel, Zirbelkiefer und Grapefruit zu den beliebtesten Düften.

Mancher Duftgarten bleibt über viele Jahre wegen seiner feinen Düfte tief in unserem Erinnerungsvermögen. Zumal Düfte uns selbst mit geschlossenen Augen überwältigen können. Aufeinander abgestimmte Duftkompositionen setzen allerdings eine ausgezeichnete Pflanzenkenntnis voraus. Es geht aber auch einfacher: Es reiche, sagen Experten, auch schon vollkommen aus,miz zwei oder drei verschiedenen Duftpflanzen anzufangen. Beispielweise mit Gartennelken, Bartnelken oder Federnelken. Ergänzt mit Sommernächte, deren beeindruckender Vanilleduft die Menschen verzaubern kann. Wer hingegen Duft und Farbe kombinieren möchte, sollte einjährige Reseden wählen. Die krautigen Pflanzen bringen geschickt Duft ins Spiel, bleiben aber mit ihren grünlichen, fast unauffälligen Blüten farblich im Hintergrund – sind also vielseitig kombinierbar. Klassiker im Duftgarten Pfingstrosen, Flammenblumen sowie Taglilien. Für die kältere Jahreszeit gelten als typische Vertreter die Oktober-Silberkerze oder Duftveilchen. Wer den Pflanzenduft intensivieren will, kann einen sogenannten Senkgarten anlegen – diese Vertiefung im Garten erwärmt schneller und verhindert, dass Wind das Blütenparfüm wegweht. Übrigens. Die Engländer haben ihre duftenden Gärten mit Mauern oder Hecken eingefasst, um einen gleichen Effekt zu erzielen.

Gartengestalter sind der Überzeugung, ein Garten mit Düften bringe einen ganz anderen Zugang zu einer Fläche. Psychologen ergänzen diese Einschätzung, in dem sie die Nase als Stimmungsaufheller betrachten, denn „Seelenheil“ tut der Gesundheit gut.

Dr. Dieter Langer