Die sechs neuen Grundrechte Faires Europa: Handeln für eine bessere Zukunft

US-Präsident Joe Biden hat zum Auftakt seines Online-Klimagipfel mit Dutzenden Staats- und Regierungschefs entschiedeneres und schnelles Handeln zur Eindämmung der Erderwärmung angemahnt.

Zwei international bekannte Schriftsteller, Ferdinand von Schirach und Frank Schätzing, haben unabhängig voneinander und im Vorfeld des genannten Online-Klimagipfels je ein Buch herausgebracht, die dem Klimawandel gewidmet sind. Schirachs neues Buch „Jeder Mensch“ umfasst nur 32 Seiten und formuliert sechs neue Grundrechte (Umwelt, Digitale Selbstbestimmung, Künstliche Intelligenz, Wahrheit, Globalisierung und Grundrechtsklage). Das Grundrecht „Artikel 1 – Umwelt“ lautet wörtlich: „Jeder Mensch hat das Recht, in einer gesunden und geschützten Umwelt zu leben.“ Das dünne Büchlein will nichts weniger als eine Bürgerbewegung begründen. Der Autor fordert alle Europäer dazu auf, im Internet diese Grundrechte zu unterschreiben. Schätzimgs funktionales Buch trägt den Titel: „ Was, wenn wir einfach die Welt retten? Handeln in der Klimakrise“, hat den Umfang von 336 Seiten und verlangt mehr Durchhaltevermögen. Am Anfang wird die Frage beantwortet: Was ist eigentlich der Klimawandel, was unterscheidet das Klima vom Wetter und warum ist es so gefährlich, wenn es ein paar Grad wärmer wird ? Oder anders ausgedrückt: Der Klimawandel soll vom Leser erst einmal von Grund auf verstanden werden.

Beide Bücher verdienen die Überschrift. Schreiben für eine bessere Zukunft. Und was können die ganz normalen Bürger zum Thema beitragen? Nennen wir ein bemerkenswertes Beispiel. Daniel Thiel ist mit seinen 21 Jahren in die Selbstständigkeit gegangen und hat sich seinen Traum vom eigenen Betrieb erfüllt. Seit Anfang April betreibt er die „Mampferei“ – so heißt Thiels Burger-Laden. Wobei, ein Laden ist es noch nicht. Bislang verkauft er die Burger aus einem Foodtruck heraus, der auf dem Edeka-Parkplatz am Forum Bernau bei Berlin platziert ist. In dieser Stadt eine Geschäftsfläche mit angeschlossenem Parkplatz zu finden, sei gar nicht so einfach, sagt er. Er will Burgerbrater umweltschonend verkaufen. Dass sein Geschäftskonzept aufgeht, zeigen bereits die aktuellen Verkaufszahlen: „Im Schnitt gehen pro Tag 80 bis 150 Burger über die Theke. Das übersteigt meine Kalkulation deutlich“, sagt er. Sein Anspruch: eine Außenfläche. Thiel möchte möglichst klima- und umweltfreundlich arbeiten. Deshalb kooperiert er zum Beispiel bei den Verpackungen mit einem Unternehmen, dass zu 100 Prozent klimaneutral arbeitet. Auch das Fleisch lässt er nicht aus Amerika einfliegen, sondern bezieht es aus Deutschland, einem Betrieb aus der Nähe von Schwäbisch Hall.

 So schließt sich dann der Kreis von der großen Politik (Online-Klimagipfel) über das Nachlesen in der entsprechenden Fachliteratur zum risikobereiten Einzelunternehmer in der Gastronomie-Branche ( Abi, Ausbildung zum Koch im Adlon-Hotel in Berlin) zum zufriedenen Kunden. Wir wünschen allen Beteiligten viel Erfolg. Übrigens zum Schluss noch ein derbes Schriftsteller- Wort von Frank Schätzing: „ Corona ist zwar ein Arschloch, aber es hat unseren Blick für das große Ganze geweitet“ . Basta !

Dr. Dieter Langer