Die Stahlfront zwischen den Pisten

Die nachgefragte italienische Skiregion Alpe Cimbra in der Dolomiten-HochDie Stahlfront zwischen den Pistenebene von Trentino ist zugleich ein geschichtsträchtiges Gebiet. Hier tobte der Gebirgskrieg von 1915-1918 zwischen Österreich und Italien. In Deutschland weitgehend unbekannt.

Festung Belvedere Gschwent

Rückgrat aller Schlachten des Krieges vor 100 Jahren waren 10 Bergfestungen aus Stein, Beton und Stahl, 7 auf österreichischer und 3 auf italienischer Seite, die sogenannte STAHLFRONT (www.alpecimbra.it). Reste der Festungen nahe der Orte Folgaria, Lavarone und Lusern erkunden interessierte Touristen besonders im Sommer. Die Festung Belvedere Gschwent bei Lavarone gilt als Hauptziel, da sie als Museum der Festungen der Hochebenen gestaltet wurde. In den Kasematten original erlebbar wird die Struktur der massigen Anlagen als hervorragendes Beispiel der Militärtechnik der damaligen Zeit. Nach Ansicht von Michael Rech, Präsident der Tourismusagentur von Alpe Cimbra, „wollen wir nun, hundert Jahre später, die Spuren auf unserem Territorium zeigen, Zeugnisse, Befestigungen zur Abwehr. Nicht um eine Tragödie zu „feiern“, sondern als Ausdruck des Wunsches nach einer friedlichen Welt.“

Kasematten

Heute prägen die Urlaubsregion 100 km Ski Pisten, 90 km Langlaufloipen, verschiedene Strecken für Fat Bike und Sleddog, zauberhafte Bergsteiger- und Schneeschuh-Routen, Snowtubing und Schlittenfahren. Ein Paradies für Wintersportler. Aber auch uns Sommerbesucher haben es die Berge angetan – zumal abseits des Massentourismus. Für Liebhaber von Spaziergängen und Wandern bietet die Alpe Cimbra das ideale Habitat mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad: die Verschiedenartigkeit der Strecken von einfachen Wanderungen durch die Weiden bis zu den schwierigsten Kletterrouten, wie das Gebirgsmassiv dolomitico della Vigolana oder Pasubio.

„Sommer“- Piste

Natürlich hat Radfahren auf einem der größten Almwiesen Europas im Land der Kimbern zwischen alten Tannen und Bergseen eine lange Tradition. Die Region hat einen riesigen Fahrrad-Bereich mit mehr als 400 Kilometern Strecken für MTB. Viele sind für die ganze Familie und andere Disziplinen geeignet: all mountain, enduro, cross country und downhill sowie gravity am Bike Park Lavarone. Wir kommen vorbei an kleinen Dörfern, die auf Alpe Cimbra gestreut sind und entdecken Luserna.

Ein Ort mit besonderer Historie

In dem Dorf sprechen die Bewohner noch die zimbrische Sprache. Ihren Ursprung hat sie in Bayern, aus dem sich im 17. Jahrhundert hier Einwanderer ansiedelten. Die Zeugnisse dafür befinden sich im Dokumentationszentrum. Marika Nicolussi, selbst mit zimbrischen Vorfahren, führt durch die Ausstellung: „Das Informationszentrum wurde als Forschungszentrum für Kultur errichtet. Unser Museum zeigt Ausstellungsstücke zu den verschiedenen Abschnitten der Geschichte und den zimbrischen Traditionen, zum ersten Weltkrieg, zur Tierwelt der Hochebenen und zu den Schmelzöfen der Bronzezeit“. (http://www.lusern.it/InterneInterno/) Zum historischen Zentrum gehört auch das Haus von Prükk. Es markiert ein deutliches Zeugnis des Baustils der lusernischen Plateauhäuser, ein Modell für die Einfachheit und Schlichtheit des ländlichen Lebens von Zimbern.

Haus von Prükk

Lusérn orientiert sich heute mehr und mehr an sanften Tourismusangeboten. Dazu zählt auch der Kunstpfad „Der Atemzug der Bäume“. Er verläuft im Wald und führt entlang einer Reihe von Kunstwerken aus Holz, Bäumen und Naturmaterialien. Der leichte Wanderweg lässt uns innehalten an den herrlichen Panoramablicken auf das Centatal und die Valsugana.

Kunstpfad

Zu Trentino gehören Käse und Wein Empfohlen wird uns ein Abstecher nach nebenan: Die Käserei in Lavarone unter der Regie von Käsemeister Ivan Baldesarelli. In der Caseificio landet täglich alle Frischmilch aus den umliegenden Bergdörfern, um zu Käse, Joghurt und Butter verarbeitet zu werden. Die Käsereien im Trentino stellen schon immer Käse in hoher Qualität her. Dazu gehören u.a. Asiago, Mozzarella, Caciota, Dolomiti, Rabiola, Casolet della Val di Sole, Fontal, Vezzena, Spressa delle Giudicarie e Rendena und Tosela, ein cremartiger Labkäse. Vor dem Einkauf darf natürlich ausgiebig probiert werden.

Käserei in Lavarone

Ein angenehmes Quartier hatten wir im Hotel Villa Wilma in Folgaria. Das Familienhotel der Walzolgher empfiehlt sich durch seine typische Bergarchitektur, seine Lage in traumhafter Umgebung, seinen Stil und seine Wohlfühlelemente incl. Wellness. Höhepunkte dazu sind die sehr guten Angebote aus der Küche des Hauses. Als Extraservice hat uns die Hotelchefin sogar eine Geburtstagstorte kredenzt. Weitere Vorzüge: Sommers wie winters sind die Wanderwege in den Bergen und die Skigebiete durch einen Skibus- und Schneezug-Service leicht erreichbar (http:///www.hotelvillawilma.it). Die gesamte Urlaubsregion Alpe Cimbra hat ihren eigenen Charme, abseits des üblichen Massentourismus. Wer es bei bestem Service etwas ruhiger liebt, dem seien Folgaria, Lavarone und Lusern hiermit empfohlen.

Hotelfamilie Walzolgher in Folgaria gk
Kontakt:

Tourismusbüro Alpe Cimbra Folgaria Lavarone Lusérn, Präsident Michael Rech, I-38064 Folgaria – Trentino – ITALIEN, Via Roma 67,

Tel. 0464/724100  info@alpecimbra.it – www.alpecimbra.it