Die Statistik und die (Ohn-)Macht der Zahlen
Fast täglich prasseln eine Vielzahl von statistischen Zahlen im Zusammenhang mit der Coronakrise auf uns nieder, die mich an meinPsychologiestudium vor etlichen Jahrzehnten im Fach Statistik erinnern und die unserer Mathedozent in seiner Eröffnungsvorlesung mit zwei bemerkenswerten Zitaten würzte:
„Statistik ähnelt sehr mit einen Bikini. Sie enthüllt einiges, lässt das Entscheidende aber verborgen“. Und im zweiten Zitat verwies er auf Churchill, der einmal gesagt haben soll: „Ich glaube nur den Statistiken, die ichselbst gefälscht habe“. Damit will ich beileibe diesem ehrenwertem Fach nicht das Wasser abgraben, sondern nur an seine relative Wahrheit erinnern.
Der Chef des RKI, Lothar Wieler, verweist immer wieder auf die Bedeutung der Reprduktionzahl (Rt), um das Verhältnis von bisher Infizierten zu Neuinfizierten zum Ausdruckt zu bringen. Sein Virologenkollege Kekule bemängelt indes, dass jetzt viele Einschränkungsmaßnehmen zeitgleich gelockert worden sind – und man so folglich nicht rückschließen kann, WAS sich WIE ausgewirkt hat. Fast die meisten Virologen sind sich einig, dass im bezahlten Fußball in diesem Jahr nur noch „Geisterspiele“, also ohne Publikum ausgetragen werden dürfen.
Wer sagt uns denn, dass Geisterspiele weniger gefährlich sein werden.
Erster Einwand: Für alle normalen Menschen ist der Zweimeter-Abstand das Gebot der Stunde. Aber für die Spieler kann das nicht gelten, weil es körperlosen Fußball auch in Geisterspielen nicht gehen wird.
Zweiter Einwand: Wer garantiert uns denn, dass die fußballbekloppestenFans die Geisterspiele ganz allem in ihrem Wohnzimmer anschauen werden. Und nicht im Keiler mit ihren Mitfans zu 20 bis 30 Lauten, Welche Aussagekraft haben dann die Rt-Zahlen ? Wir dürfen um doch nicht in dieeigenen Taschen lügen,
Übrigens wurde ich kürzlich an eine Aussage des früheren US-Verteidigungsministers Donald Rumsfeld erinnert, der einmal hinsichtlich der Massenvernichtungsmittel. SaddamHusseins gesagt hat: Es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Es gibt aber auch Dinge von denen wir wissen, dass wir sie nicht wissen. Und dann gibt s es außerdem noch Dinge, von denenwir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. Mit all diesendrei Dingen hat es die Statistik bis zum heutigen Tage immer wieder zu tun. Auch im Fall Corona Dieter Langer