Elefant Kando zieht nach Magdeburg


Afrikanischer Elefant_Kando_Tierpark Berlin

Irgendwann kommt immer der Zeitpunkt, an dem Küken das Nest verlassen, um eigene Wege zu gehen. So ist das auch bei Elefanten – wenn auch in der Regel etwas später und ohne typisches Nest. Diese Zeit ist für den Afrikanischen Elefantenbullen Kando nun gekommen: Er hat am 12.07. den Tierpark Berlin verlassen und freut sich ab sofort auf ein Wiedersehen im Zoo Magdeburg.

 

Am 20. Mai 2007 kam Kando im Tierpark Berlin zur Welt. Als Sohn von Elefantenkuh Pori (37) und Bulle Tembo (33) war er das sechste Jungtier der Afrikanischen Elefanten im Tierpark. Der Jungbulle hat mit seinen mittlerweile 11 Jahren die Pubertät erreicht und musste aus diesem Grund nun in einen anderen Zoo umziehen. Auch im natürlichen Lebensraum verlassen junge Elefantenbullen im Alter von 8 bis14 Jahren ihre Geburtsherde. Sie schließen sich dann meist zu lockeren Junggesellengruppen zusammen, in denen sie weiter heranwachsen und für ihre Zukunft als erwachsene Bullen wichtige soziale Kompetenzen entwickeln. Im Zoo Magdeburg wird Kando ebenfalls auf andere Jungbullen treffen – mit diesen gründet er den ersten größeren Junggesellenverband Afrikanischer Elefanten Europas. Bereits seit einigen Jahren gibt es eine ähnliche Junggesellengruppe Asiatischer Elefanten im Zoo Heidelberg, die bisher äußerst positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Jungbullen hatte. „Wir freuen uns sehr, dass Kando die Möglichkeit hat, in Magdeburg dem natürlichen Verhalten von Elefanten entsprechend weiter heranzuwachsen“, erklärt Tierparkdirektor und Tierarzt Dr. Andreas Knieriem. „Dies zeigt erneut, wie bedeutend die enge Zusammenarbeit von zoologischen Gärten ist. Das Gründen von Junggesellengruppen wird ein zunehmend wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Erhaltungszucht.“ Kandos Umzug fand im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für Afrikanische Elefanten statt. Einst lebten etwa 20 Millionen Elefanten in Afrika, inzwischen ist die Zahl auf nur noch 350.000 gesunken. Ihre größte Bedrohung sind Wilderei und der Handel mit Elfenbein.

 

Durch die Größe von Elefanten sind ihre Transporte stets mit einem besonderen Aufwand verbunden. Dank der großen Erfahrung des Tierparks und des zuständigen Transportunternehmens verlief der Umzug ohne Schwierigkeiten. Bereits seit einigen Wochen wurde Kando vom Team des Dickhäuterhauses auf den Transport in einem LKW-Spezialcontainer vorbereitet. Sein Tierpfleger hat ihn auf der kurzen Reise begleitet. Gerade in den ersten Tagen in der neuen Umgebung hilft es dem Elefanten sich schnellstmöglich einzuleben. Nach Kandos Umzug leben noch seine Eltern Pori und Tembo sowie die beiden Elefantenkühe Lilak (47) und Kariba (12) im Tierpark Berlin. Außerdem wohnen noch sieben Asiatische Elefanten im Dickhäuterhaus.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.