Eliteläuferinnen beim BMW BERLIN-MARATHON

Es ist das stärkste Frauen-Feld in der Geschichte der Veranstaltung, das am Sonntag bei der 45. Auflage des BMW BERLIN-MARATHON an den Start gehen wird. Angeführt wird es von der wohl besten Langstreckenläuferin aller Zeiten, Tirunesh Dibaba. Die Äthiopierin trifft unter anderen auf die kenianische Titelverteidigerin Gladys Cherono und deren Landsfrau Edna Kiplagat, die zweimal Marathon-Weltmeisterin war. Insgesamt vier Läuferinnen gehen an den Start, die bereits Ergebnisse von unter 2:20 Stunden erreicht haben. Diese Zeit ist nach wie vor eine große Barriere im Frauen-Marathonlauf. Nie zuvor gab es im deutschsprachigen Raum einen Marathon mit einem derartigen Frauen-Feld.

Der BMW BERLIN-MARATHON wird am Sonntag um 9.15 Uhr auf der Straße des 17. Juni gestartet (Handbiker und Rollstuhlfahrer starten ab 8.50 Uhr). Mit 44.389 Läufern aus 133 Nationen verzeichnet Veranstalter SCC EVENTS einen Anmelderekord. Der BMW BERLIN-MARATHON formt gemeinsam mit den Rennen in Tokio, Boston, London, Chicago und New York die Abbott World Marathon Majors-Serie (AWMM). Erstmals in Berlin beginnt am Sonntag die neue Serie der AWMM, die dann in einem Jahr auch beim BMW BERLIN-MARATHON enden wird.

„Ich habe viel vom BMW BERLIN-MARATHON gehört und habe mich erkundigt. Ich weiß natürlich, dass die Strecke sehr schnell ist“, sagte Tirunesh Dibaba, die in ihrer Karriere unter anderem drei olympische Goldmedaillen über 5.000 und 10.000 m gewonnen hat, neun WM-Titel sammelte und nach wie vor den 5.000-m-Weltrekord hält. „Der Wechsel auf die Marathonstrecke war kein Problem für mich“, sagte die 33-Jährige, die mit ihrer Bestzeit von 2:17:56 Stunden bereits die drittschnellste Marathonläuferin aller Zeiten ist. „Ich habe mein Training im Vorfeld von Berlin verbessert und die Umfänge erhöht. Ich bin sehr gut vorbereitet und möchte am Sonntag meine Bestzeit unterbieten“, erklärte die Äthiopierin, der man zutraut sogar in den Bereich des Weltrekordes von 2:15:25 Stunden vorzustoßen, den die Britin Paula Radcliffe seit 15 Jahren hält.

Der BMW BERLIN-MARATHON ist erst das vierte Rennen über die 42,195 km in der Karriere von Tirunesh Dibaba. Keiner ihrer bisherigen Marathonläufe war dabei mit Tempomachern direkt auf sie zugeschnitten. Das wird am Sonntag anders sein. „Pacemaker sind sehr wichtig für eine schnelle Zeit“, sagt Tirunesh Dibaba, die mit silber lackierten Fingernägeln zur Pressekonferenz erschien. Angesprochen darauf, dass Silber ja die Farbe des zweiten Platzes sei, antwortete Tirunesh Dibaba lachend: „Nicht am Sonntag – da wird Silber zur Farbe des Sieges!“

Zumindest der 13 Jahre alte Streckenrekord sollte am Sonntag fallen, sofern die Wetterbedingungen mitspielen. 2005 war Japans Olympiasiegerin Mizuki Noguchi in Berlin 2:19:12 Stunden gelaufen und hatte damit nicht nur einen Strecken- sondern auch auch einen Asienrekord aufgestellt, der ebenfalls bis heute unerreicht ist. „Ich rechne damit, dass eine Frau am Sonntag vorneweg läuft und sich dahinter eine Gruppe bildet, die auch noch ein Tempo laufen wird, das auf unter 2:20 Stunden führt“, sagte Race-Direktor Mark Milde. Mit der Frau die vorneweg läuft meinte er natürlich Tirunesh Dibaba.

Die stärksten Konkurrentinnen von Tirunesh Dibaba kommen voraussichtlich aus Kenia: Gladys Cherono geht als Titelverteidigerin an den Start. Sie gewann im vergangenen Jahr in 2:20:23 Stunden. Ihre Bestzeit lief sie bei ihrem ersten Sieg in Berlin 2015 mit 2:19:25. „Ich möchte am Sonntag meinen persönlichen Rekord unterbieten“, sagte Cherono. Ihre Landsfrau Edna Kiplagat gehört seit vielen Jahren zur Marathon-Weltelite. „Es war schon immer mein Ziel, einmal in Berlin zu starten.. Ich weiß um die schnelle Strecke und will versuchen, meine Bestzeit zu unterbieten“, sagte Kiplagat, die bisher 2:19:50 erreichte und zweimal Marathon-Weltmeisterin war (2011 und 2013). Die vierte Läuferin, die mit einer Bestzeit von unter 2:20 Stunden ins Rennen gehen wird, ist Tirunesh Dibabas Landsfrau Aselefech Mergia (2:19:31).

Eine deutsche Läuferin startet im Elitefeld, die bisher weitgehend unbekannt ist: Anke Esser kommt aus dem Freizeitsportbereich. Die Läuferin aus Ostbevern (Nordrhein Westfalen) gehört bisher nicht einmal einem Verein an. Sie verbesserte sich 2017 in Berlin auf 2:43:14 Stunden und peilt nun eine deutliche Steigerung mit einem Ergebnis um 2:35 an.

Elite-Feld der Frauen (inkl. Bestzeiten)

Tirunesh Dibaba ETH 2:17:56
Gladys Cherono KEN 2:19:25
Aselefech Mergia ETH 2:19:31
Edna Kiplagat KEN 2:19:50
Ruti Aga ETH 2:20:41
Mizuki Matsuda JPN 2:22:44
Rei Ohara JPN 2:23:20
Honami Maeda JPN 2:23:48
Andrea Deelstra NED 2:26:46
Inés Melchor PER 2:26:48
Carla Rocha POR 2:27:08
Caterina Ribeiro POR 2:30:10
Ines Montero POR 2:30:36
Rachel Hannah CAN 2:32:09
Anke Esser GER 2:43:14
Miyuki Uehara JPN Debüt

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.