Energiewirtschaft als Wachstumsbranche
„Wir haben die riesige Chance, der
Energiewende einen entscheidenden Schub zu geben. Diese Chance ergibt sich aus
der Einigung der Kommission ‚Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung‘. Sie
ist die vielleicht einmalige Gelegenheit, in einem gesellschaftlichen Konsens
dringend notwendige große Fortschritte beim Klimaschutz zu erzielen – und
gleichzeitig die Interessen der betroffenen Regionen und der Unternehmen zu
wahren. Eine solche Chance kommt so schnell nicht wieder. Deshalb muss die
Politik jetzt zügig an die Umsetzung der Kommissionsvorschläge gehen“, sagte
Dr. Marie-Luise Wolff, Präsidentin des Bundesverbandes der Energie- und
Wasserwirtschaft (BDEW) heute zum Auftakt der E-World 2019 in Essen.
Was auf keinen Fall passieren dürfe: „Dass die Ergebnisse der Kommission in den
kommenden Wochen wieder in Frage gestellt werden. Was wir jetzt brauchen, ist
eine 1:1-Umsetzung der Beschlüsse. Alle Seiten sollten zum Kommissions-Ergebnis
stehen.“
Wolff betonte die Wachstumschancen, die sich für die Energiewirtschaft in den
kommenden Jahren mit dem notwenigen Umbau der Energiewirtschaft ergeben: „Der
Ausbau der Erneuerbaren Energien muss mit Blick auf die Klimaziele erheblich
beschleunigt werden. Diese Entwicklung erfordert nicht nur massive
Investitionen in zusätzliche Erneuerbare-Energien-Kapazitäten, sondern auch
zusätzliche Investitionen in die Versorgungssicherheit.“
Zudem
müssten auch im Wärmemarkt CO2-Potenziale auch über den verstärkten Einsatz von
Erneuerbaren Energien erschlossen werden, um die Klimaziele Deutschlands zu
erreichen. Dazu können in Zukunft auch grüne Gase gehören, erzeugt aus
regenerativem Strom.
Zugleich rücke der Verkehrssektor immer stärker in den Mittelpunkt der
Klimadebatte: „Politik und Öffentlichkeit fordern völlig zu Recht einen
deutlichen CO2-Minderungsbeitrag des Verkehrssektors ein. Dies beschleunigt die
Entwicklung der Elektromobilität. Mit einer wachsenden Zahl an E-Fahrzeugen
wächst der Bedarf an Ladesäulen, es wächst die Nachfrage nach
verbraucherorientierten ‚Komplett-Lösungen‘.
In einem Energiesystem, dass zunehmend durch Erneuerbare Energien geprägt sei,
werde die Nachfrage nach Speichertechnologien steigen. Der Bedarf an
Flexibilitätsdienstleistungen, die das Stromnetz trotz stark schwankender
Erneuerbaren-Einspeisung stabil halten, werde ebenfalls wachsen.
„Die
Energiewirtschaft steht bereit, auf Grundlage der Einigung in der Kommission
‚Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung‘ die Energiewende mit erhöhter
Kraft zum Erfolg zu führen.
Für uns ist klar: Die Zukunft der Energiewirtschaft sind die Erneuerbaren
Energien. Sie werden mit Hilfe innovativer Technologien Schritt für Schritt die
Energieversorgung der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt übernehmen –
flankiert von Technologien wie der Kraft-Wärme-Kopplung sowie flexibler
Erzeugung auf Basis von Gas“, betonte Wolff abschließend.