Flugplatz mit Museum in Strausberg

Für Wander- und Radtouren ist die grüne Stadt am schwindenden See und Umgebung eine ideale Adresse.

Am Endpunkt der S5 in Strausberg Nord angekommen, lohnen sich die 1000 m bis zum Airport um die Ecke. Genaugenommen nennt er sich Verkehrslandeplatz (Code EDAY) und verfügt über eine 1200 m Betonbahn sowie über eine 1200 m lange Grasbahn.

Hier starten und landen hauptsächlich Segelflugzeuge. Für den Besucher hoch interessant, auch dem Treiben der motorisierten Kleinflugzeuge zuzuschauen.

Das Markenzeichen des Airports ist eine AN 2, die alle Piloten und Passagiere bei Anreise oder Anflug begrüßt.

Der rege Flugbetrieb kann auch von der Aussichtsplattform des Tower verfolgt werden. Man ist ganz nah dran am Geschehen am Rande der Stadt.

Die wechselvolle Geschichte des Flugplatzes gibt es auch im integrierten Flugplatzmuseum zu entdecken:

Gegründet wurde der Flugplatz im Jahr 1927 als Segelfluggelände. Obwohl der erste Flugzeugführer aus Strausberg bereits 1913 seine Flugzeugführererlaubnis des „Dt. Luftfahrerverbandes“ erhielt:

Es war Oberleutnant zur See Felix Schulz. 1929 startete der 1. Passagier-Rundflug über Strausberg mit einer Focke Wulf A 17 „Möwe“. Ab 1935 nutzte die Luftwaffe das Gelände als Ausbildungsstelle. Es entstanden unter anderem eine große Werfthalle, drei Flugzeughallen sowie die Navigationsschule. Staunen kann man im Museum über Fotos, die die spätere Gründerin eines Flensburger Versandhandels Beate Uhse als Testfliegerin deutscher Messerschmitt-Jagdflugzeuge über Strausberg zeigt.

Sie war nicht nur in Sachen Sex Vorreiterin in einer Männerdomäne. Im Strausberger Flugzeugwerk Alfred Friedrich, war sie als Einfliegerin tätig. Und als Hauptmann der Luftwaffe war sie vor 1945 wie viele andere Menschen in die Wirren ihrer Zeit verwickelt. Berühmt auch Inge Wetzel, die 1937 den Dauersegelflug-Weltrekord mit 18,5 Stunden aufstellte.

Sie hatte das Segelfliegen im Strausberger Club gelernt und war zu ihrem Rekordflug in Ostpreussen gestartet.

Am 23. April 1945 besetzten Einheiten der Roten Armee den Flugplatz, der bis Kriegsende noch als Einsatzhorst verschiedener Schlacht- und Jagdfliegereinheiten diente.

Ab 1953 begann eine weiterhin miltärische Nutzung durch die in Gründung befindlichen DDR-Streitkräfte. In diese Etappe fallen zwischen 1962 und 1964 insgesamt 10 Weltrekorde im Mannschaftsfallschirmspringen. Aufgestellt vom DDR-Team.

Erst seit 1992 dient Strausberg ausschließlich für zivile Zwecke wie die Sport- und Geschäftsfliegerei. Mit 45.000 Flugbewegungen pro Jahr gehört der Flugplatz SRB heute zu den Großen im Osten Deutschlands.

Beheimatet sind hier der Motorseglerhersteller Stemme AG und die Verkehrspilotenschule/ Luftfahrtunternehmen Aerotours. Wer Lust auf einen Rundflug bis Berlin hat, kann sich im Internet anmelden und preisgünstig abheben (www.flugplatz-strausberg.de). gk

Kontakt: Flugplatzmuseum Strausberg, Flugplatzstraße F1 20, 15344 Strausberg; Horst Pommersberger, Tel.: 0171/7735477, E: info@fluplatzmuseum-strausberg.de

Alle Fotos: ©Günter Meißner