Gelbfieber-Impfung für Brasilien-Reisende notwendig

  Ein Holländer ist im Januar nach seiner Rückkehr aus São Paulo an Gelbfieber erkrankt. In Brasilien hatte es im vergangenen Jahr einen Gelbfieberausbruch gegeben. Seitdem werden aus den ehemals Gelbfieber-freien Küstenstädten Rio de Janeiro, São Paulo, Salvador, Recife oder Fortaleza São Paulo ebenfalls Gelbfieber-Infektionen gemeldet. Aufgrund dieser veränderten Situation rät das CRM Centrum für Reisemedizin CRM allen Brasilien-Reisenden zur Impfung.

 

Der 46-jährige Holländer war nach einem mehrwöchigen Aufenthalt in Maripora in der Metropolregion São Paulo am 8. Januar in die Niederlande zurückgekehrt. Seit dem Tag zuvor hatte er hohes Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit sowie Erbrechen und Durchfall gehabt. Im Erasmus Universitätsklinikum Rotterdam bestätigte sich der Verdacht auf Gelbfieber, gegen welches der Reisende nicht geimpft war. „Der Fall in Holland zeigt, wie wichtig eine Impfung gegen Gelbfieber bei Reisen nach Brasilien ist – gerade bei Reisen in Gebiete, die bislang als gelbfieberfrei galten“, betont Professor Dr. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin.
Zwischen Januar 2016 und Dezember 2017 war es in sieben südamerikanischen Staaten, darunter Brasilien, zum größten Gelbfieberausbruch seit Jahrzehnten gekommen. In Brasilien gab es im Zeitraum von Juli 2016 bis Juni 2017 777 bestätigte Gelbfieber-Fälle, darunter 261 Tote. Im August 2017 hatten die brasilianischen Gesundheitsbehörden den Gelbfieberausbruch vorerst für beendet erklärt. Nun werden vereinzelte Fälle von Neuinfektionen unter anderem aus Minas Gerais, Rio de Janeiro und dem Ballungsraum São Paulo gemeldet. Dort befürchten die Gesundheitsbehörden derzeit, dass es zu einem städtischen Übertragungszyklus für Gelbfieber durch Tigermücken (Aedes aegypti) kommen könne, durch die die Infektion übertragen wird. Seit Oktober 2017 hatten die Behörden deshalb öffentliche Parkanlagen geschlossen, weil sich bestätigt hatte, dass Gelbfieber unter dort lebenden Affen zirkulierte. Um einen erneuten Gelbfieber-Ausbruch zu vermeiden, führt das brasilianische Gesundheitsministerium im Februar und März eine großangelegte Impfkampagne gegen Gelbfieber für rund 19,7 Millionen Menschen aus den Staaten Rio de Janeiro, São Paulo und Bahia durch.

 

„Gelbfieberinfektionen können tödlich verlaufen“, erklärt Professor Jelinek, „Die Impfung dagegen ist hochwirksam und bietet einen zuverlässigen Schutz.“ Dieser liegt bereits zehn Tage nach der Impfung im Durchschnitt bei 80 bis 100 Prozent, 30 Tage danach ist eine Immunität von praktisch 100 Prozent gegeben. „Wir empfehlen Reisenden mit Destination Brasilien daher, sich spätestens zehn Tage vor Abreise gegen Gelbfieber impfen zu lassen“, so der Experte. „Zudem sollten sie sich beispielsweise im Rahmen einer reisemedizinischen Beratung darüber informieren, welche Maßnahmen sie treffen können, um Mückenstiche zu vermeiden.“

 

Gelbfieber wird durch tag- und nachtaktive Stechmücken übertragen. Die Infektion beginnt plötzlich mit hohem Fieber und allgemeinen Krankheitserscheinungen. Meist heilt die Krankheit danach aus. Es kann jedoch auch zu einer dramatischen Verschlechterung mit Gelbsucht und Blutungen kommen, gefolgt von Herz-, Kreislauf-, Leber- und Nieren-Versagen. Diese Komplikationen führen oft zum Tode. Gelbfieber unterliegt einer strengen internationalen Meldepflicht.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.