Gemeinsame Ziele im Radverkehr
Immer mehr Berliner fahren mit dem Fahrrad. Ein wachsender Radverkehr trägt zur Verbesserung des Berliner Stadtverkehrs und der Luftqualität bei. Eine Voraussetzung dafür ist die Verbesserung der baulichen Qualität des vorhandenen Radwegenetzes. Darüber hinaus bedarf es aber eine Reihe smarter Maßnahmen, um die Organisation von Radverkehr und notwendigem motorisiertem Wirtschaftsverkehr harmonisch aufeinander abzustimmen.
Zum diesjährigen 200. Geburtstag des Fahrrads haben IHK Berlin und ADFC Berlin vier gemeinsame Ziele zur Förderung des Radverkehrs formuliert. Für diese Ziele werden sich beide Organisationen in Zukunft gemeinsam einsetzen.
IHK Berlin und ADFC Berlin setzen sich dafür ein, dass das Parkraummanagement in Geschäftsstraßen weiterentwickelt wird, um Behinderungen des Radverkehrs durch Laden und Liefern auf Radfahrstreifen zu vermindern. Zweckmäßige Elemente dafür sind unter anderem die Einrichtung von mehr und passenden Ladezonen, angemessene Gebühren für das Parken sowie die Ungültigkeit von Bewohnerparkausweisen in Geschäftsstraßen.
IHK Berlin und ADFC Berlin setzen sich für mehr und besser angeordnete Radabstellmöglichkeiten in Berlin ein. Neben einer deutlichen Steigerung des Angebots an ÖV-Stationen und Bahnhöfen werden diese auch in Geschäftsstraßen gebraucht. Damit Gewebetreibende aus eigener Initiative regelkonforme Fahrradbügel aufstellen, soll die dafür fällig Sondernutzungsgebühr künftig entfallen.
IHK Berlin und ADFC setzen sich dafür ein, dass die Lieferlogistik vermehrt auch mit Lastenrädern durchgeführt wird. So sollen ohne Zwang geeignete Teile des Lieferverkehrs auf E-Lastenräder verlagert werden.
IHK Berlin und ADFC Berlin werden ihre Mitglieder verstärkt über die Möglichkeiten der 1%-Regelung für Dienstfahrräder informieren. Dies soll zur Verlagerung von berufsbezogenen Personenverkehr von Dienstwagen auf Dienstfahrrad beitragen. Führungskräfte sollten dabei mit gutem Beispiel vorangehen. Zielsetzung ist, den Radverkehr im betrieblichen Mobilitätsmanagement der Firmen in Berlin zu verankern.
Eva-Maria Scheel, Landesvorsitzende des ADFC Berlin, sagte: „Ein Blick in andere Städte zeigt, dass Fahrrad-Boom und florierende Wirtschaft Hand in Hand gehen können. Ein lebenswertes Berlin ist ach ein attraktiver Wirtschaftsstandort, weil es Fachkräfte und Kreativköpfe aus der ganzen Welt anzieht. Wir freuen uns, dass die Vertreter von Industrie und Handel dem wachsenden Radverkehr in Berlin positiv gegenüberstehen und ihn mit uns gemeinsam fördern wollen“.
Christian Wiesenhütter, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin, erklärte: „Die Verlagerung von Straßenverkehr auf das Fahrrad entlastet die Berliner Straßen. Neben den Berlinern kann davon auch der motorisierte Wirtschaftsverkehr profitieren, denn dies schafft Platz für die Transporte, die auch in Zukunft nur motorisiert abgewickelt werden können. Es wird daher darauf ankommen, Rad- und Wirtschaftsverkehr so geschickt zu organisieren, dass sie sich nicht gegenseitig behindern und gefährden. Das wollen wir gemeinsam mitgestalten“.
Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.