Gute Umsätze

Der erst seit wenigen Wochen im Amt befindliche Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e. V. (BGA), Dr. Holger Bingmann, informierte über die wirtschaftliche Lage des deutschen Groß- und Außenhandels.

 

Für das laufende Jahr rechnet der BGA im Großhandel mit einem Umsatzanstieg auf 1.200 Mrd Euro; für 2018 wird der Umsatz auf 1.235 Mrd Euro geschätzt. Bei den Ausfuhren wird 2018 ein Umsatz von 1.340 Mrd Euro erwartet, bei den Einfuhren in Höhe von 1.104 Mrd Euro. Mit den guten Umsätzen konnten in 2016 noch 9.000 neue Mitarbeiter eingestellt werden; in 2017 werden es 50.000 neue Stellen sein.

 

Insbesondere der Export nach China, Russland, Japan und Indien nahm in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres erheblich zu. Auch die Entwicklung innerhalb der EU war erfreulich. So nahmen die Exporte nach Italien und Spanien zu, während beim Export nach Großbritannien im gleichen Zeitraum ein Rückgang des Umsatzes in Höhe von 64 Mrd Euro zu verzeichnen war. Risiken für eine gute Entwicklung des Außenhandels sieht der BGA neben den Auswirkungen des Brexit, den zunehmenden Protektionismus, die Unruheherde im Nahen Osten und den Konflikt mit Nordkorea.

 

Bei den Brexit-Verhandlungen gibt es noch einige Probleme, die über reine Zollformalitäten hinaus gehen. Fragen der Verfahren für Produktzulassungen, Datenschutzregelungen, steuerliche und gesellschaftsrechtliche Fragen, wie die der zukünftigen Nichtanerkennung der Limited-Rechtsform, sind zu lösen.

 

So erfreulich die derzeitige wirtschaftliche Entwicklung ist, so sollte sich die neue Bundesregierung nicht nur Themen wie soziale Gerechtigkeit, Flüchtlinge und Energiepolitik widmen, sondern auch den Zukunftsthemen wie Bildung, Digitalisierung, internationaler Handel und Infrastruktur, wobei der BGA-Präsident nicht nur den Breitbandausbau, sondern auch Straßen und Brücken, Schienen und Wasserwege, Häfen und Flughäfen im Visier hat.

 

Bingmann wies darauf hin, dass die Groß- und Außenhändler regelmäßig über die überbordende Bürokratie, eine hohe Steuerlast und zu starre Arbeitszeitregelungen klagen. Um die zukünftigen Chancen und Risiken bewältigen zu können, benötigen die Unternehmen mehr Flexibilität

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.