Hotels in Deutschland

Der Hotelverband Deutschland (IHA) stellte den Branchenreport 2018 vor, der über Hotelprojekte, Marketing und Hotelbuchungen informiert. Gleichzeitig wird über Trends wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder demografische Entwicklung in Hotelbranche und Gastronomie berichtet.

 

In 2017 erwirtschafteten Hotels, Hotels garnis, Gasthöfe und Pensionen in Deutschland mit 288,8 Millionen Gästeübernachtungen einen Nettoumsatz von 26,98 Mio Euro. Davon entfielen 68,7 Millionen Übernachtungen auf ausländische Touristen und Geschäftsreisende.

 

„Deutschland als Reiseland sowie Tagungs- und Kongressstandort liegt nachhaltig im Trend. Die heimische Hotellerie ist bestens aufgestellt und gehört bei Produktqualität, Serviceangebot und Preis-Leistungs-Verhältnis zur Weltspitze“, sagte Otto Lindner, Präsident des Hotelverbandes.

 

Sofern sich die geopolitische Lage in der Welt und auch in den Nachbarländern Deutschlands nicht verschlechtert, erwartet der Verband für 2018 ein Plus von anderthalb bis zwei Prozent bei Übernachtungszahlen und Umsätzen. Bei politischen Krisen oder Terroranschlägen reagieren gerade Touristen sehr zurückhaltend, wenn es sich um Reisen handelt, was sich dann auf die Umsätze auswirkt. Insbesondere die skandinavischen Länder geben schnell Reisewarnungen heraus. Allerdings wird mit einer Zunahme des Tourismus aus asiatischen Staaten gerechnet.

 

Im Jahr 2017 hat sich der Durchschnittsertrag laut aktuellem Branchenreport um zwei Prozent leicht auf 68 Euro verbessert. Für ein Zimmer ohne Frühstück zahlten die Gäste in Deutschland im Durchschnitt 95 Euro plus Mehrwertsteuer; in Europa 97 Euro. Insgesamt gab es 2017 in Deutschland 32.704 Hotels mit 963.690 Zimmern, wobei in den nächsten Jahren 695 neue Hotels hinzu kommen werden; allein 32 in Berlin. Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverbands ist jedoch skeptisch, ob die dann vorhandenen Kapazitäten auch ausgelastet werden können. Der Verband ist besorgt über die Wettbewerbsverzerrungen durch den Ferienwohnungsmarkt und fordert die Registrierung, die Gewährleistung der Sicherheit der Übernachtungsgäste sowie auch die Versteuerung der Einnahmen.

 

Beklagt wurden die Schwierigkeiten, geeignete Mitarbeiter zu finden, denn durch die zunehmende Akademisierung ist der Interesse, im Hotel- und Gaststättengewerbe zu arbeiten, nicht sehr groß. Viele Auszubildende brechen die Lehre ab, weil sich ihre Erwartungen nicht erfüllt haben, manche wechseln nach Beendigung der Lehre auch die Branche. Trotzdem konnte die Branche seit 2010 knapp 50.000 zusätzliche Mitarbeiter gewinnen, was jedoch im Hinblick auf den wachsenden Tourismus und den demografischen Wandel nicht ausreicht. Lindner wies in diesem Zusammenhang darauf hin dass die Aufstiegschancen wesentlich besser als in anderen Branchen sind, denn gerade in Fünf-Sterne-Hotels im Ausland gibt es viele deutsche Hoteldirektoren.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.