Immobilien als Heimat
Am 19. April 2018 fand im AXICA Kongress- und Tagungszentrum Berlin der Deutsche Immobilien Kongress 2018 mit über 200 Teilnehmern aus der Immobilien- und Bauwirtschaft statt.
In Änderung des ursprünglich vorgesehenen Kongressprogramms sprach Marco Wanderwitz, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, zuerst das Grußwort. Dazu führte er aus:
Die Immobilienwirtschaft spielt eine zentrale Rolle beim Angebot von Wohnraum in Neubau und Bestandsbau. Wohnungspolitik ist eine zentrale Aufgabe des Bundes, weshalb der Deutsche Bundestag einen eigenen Bauausschuss einrichten wird. Wegen der spürbaren Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt nach bezahlbaren Wohnungen sollen in der laufenden Legislaturperiode 1,5 Millionen neue Wohnungen errichtet werden. Deshalb wird ein Gesetzgebungspaket erarbeitet, mit dem sämtliche Interessen gebündelt werden. Länder und Kommunen sollen in die Wohnungswirtschaft eingebunden werden. Das Baukindergeld mit 1.200 Euro pro Kind und pro Jahr wird über einen Zeitraum von zehn Jahren eingeführt, über eine Senkung der Grunderwerbsteuer mit den Kommunen soll gesprochen werden.
Im freifinanzierten Wohnungsbau sollen Sonderabschreibungen eingeführt werden. In den Jahren 2020/2021 will der Bund jährlich zwei Milliarden Euro für den Wohnungsbau zur Verfügung stellen und auf weitere Änderungen des energetischen Standards verzichten. Die Baulandmobilisierung wird mit geeigneten Maßnahmen unterstützt. Das Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen soll die Akzeptanz für Neubauvorhaben erhöhen, die Empfehlungen der Baukostensenkungskommission umgesetzt. Der Einsatz von digitalen Methoden kann zu Effizienzsteigerungen führen. Das Bauplanungsrecht muss im Hinblick auf kürzere Genehmigungszeitengeändert und die Bürokratie muss verringert werden. Im Hinblick auf den demografischen Wandel soll altersgerecht gebaut werden. Beim Wohngeld ist eine Anpassung an die geänderten Marktbedingungen vorgesehen.
Mit den angeführten Maßnahmen sollen neue Impulse gesetzt werden, um den Wohnungsbau voranzubringen.
Anschließend eröffnete Andreas Ibel, Präsident BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V, den Kongress, der unter dem Motto stand „Heimat 4,0“. Dazu sagte er: Heimat hat viel mit Werten zu tun. Viele Jahre lang galt der Begriff als veraltet, dabei drückt er doch die Sehnsucht nach Zugehörigkeit aus. Bau und Heimat gehören zusammen. Heimat ist gebaute Vielfalt und gelebte Werte. Deshalb benötigt die Immobilienwirtschaft langfristig stabile Rahmenbedingungen, damit sie das machen kann, was sie am besten kann: Entwickeln, Bauen und Erhalten.
Dann sprach Professor Dr. Heribert Prantl, Chefredakteuer Süddeutsche Zeitung, über das Thema „Heimatpolitik ist Zukunftspolitik. Und: Heimat beginnt mit Heim“.
Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.