Impfbereitschaft wächst Das Land Brandenburg holt endlich auf

Seit Bund und Länder beschlossen haben, die Corona-Tests nicht mehr aus dem Steuersäckel zu bezahlen, wächst auch im Land Brandenburg die Impfbereitschaft. Dabei spielen wohl auch die Impfbusse eine Rolle, die an Standorten Station machen, wo sich viele Menschen zusammenfinden (Beispiel Bernau bei Berlin: vor dem neuen Rathaus und auf dem Wochenmarkt). Möglich sind Erst-, Zweit- und Drittimpfungen. Geimpft werden Jugendliche ab 12 Jahren in Begleitung ihrer Eltern . Ab 16 Jahren ist ausreichend eine Vollmacht der Erziehungsberechtigten zuzüglich der Ausweiskopien der Eltern. Zur Verfügung stehen verschiedene Impfstoffe. Darüber wird in den Impfbussen durch die impfenden Personen Auskunft erteilt.

Trotz des unwirtlichen Wetters soll es an den Impfbussen teilweise lange Schlangen geben. Berichterstatter teilen mit, dass sich während der Wartezeit über alles Mögliche unterhalten wird. Interessanterweise aber zunehmend auch über aktuelle medizinische Fragen. U. a. auch darüber, ob man nach einer Covidl9-Impfung tatsächlich immun sei, auch wenn ein Antikörper-Test anzeigt, dass keine Antikörper gebildet wurden. Expertenurteil: Ganz grundsätzlich unterscheiden sich die Antikörper , die nach einer Infektion gebildet werden, nicht von denen, die durch einen Impfstoff ausgelöst werden. Ein Antikörper-Test eignet sich nicht, um zu überprüfen, ob eine Impfung angeschlagen oder nicht angeschlagen hat. Das Immunsystem kann individuell sehr unterschiedlich reagieren, denn jeder Mensch ist bekanntermaßen ein Unikat. Manche Menschen bilden mehr Antikörper, andere weniger. Ein Vergleichswert fehlt bei einem Antikörper-Test. Es muss auch nicht bedeuten, dass kein Impfschutz vorliegt, sollten weniger oder gar keine Antikörper im Blut vorliegen. Das Immunsystem bildet zusätzlich Gedächtnis-Zellen, die auf bereits bekannte „Eindringlinge“ reagieren und eine Immunantwort auslösen. Sie sind vor allem wichtig, wenn die Impfung oder die Erkrankung schon länger zurückliegt.

Das alles bedeutet: Eine Warteschlange vor einem Impfbus ist in diesem Sinne auch Bildungszeit, die man nicht geringschätzig antun sollte. Neues Wissen tut bekanntlich immer gut. Auch dieses: Weltweit arbeiten gegenwärtig Pharmaunternehmen fieberhaft an Medikamenten gegen die Covidl9-Erkrankung. Hoffnung machen dabei Antikörper-Präparate. Acht Medikamente befinden sich zur Zeit bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA auf verschiedenen Stufen der Zulassung. Aber dazu bereiten wir einen Extrabeitrag vor. Dr. Dieter Langer