Klimastämme und „Baumgesinnung“

„Ohne Wald wäre die Flut noch schlimmer gewesen“

Die Waldstadt Eberswalde und das Kloster Corin ( Land Brandenburg) sind seit Kurzem um eine besonderes und für alle zugängliches Kunstwerk reicher geworden. Anlässlich des „World-Eath-Day“ wurden drei Klimastämme (Kunstwerke aus abgestorbenen Eichen) als Symbole des Nachdenkens aufgestellt. Der zweifache Weltmeister im Motorsägen-Kunstschnitzen Florian Lindner hat die Stämme kunstgerecht gestaltet. Als Sitzbänke am Baumlehrpfad auf dem Waldcampus von Chorin und am LFB-Dienstsitz (Landesbetrieb Forst Brandenburg ) laden sie zum Verweilen ein. Diese Klimastämme sollen die Auswirkungen des Kohlendioxid-Ausstoßes auf unser Leben veranschaulichen. Bis zum Juli d.J. war das alles blanke Theorie. Als die fürchterliche Flutkatastrophe über uns hereinbrach wurde daraus mehr als ein mahnendes Denkmodell.

Stephan Kirchharz (Geschäftsführer des Waldbesitzerverbandes Brandenburg) wurde als Zeitzeuge, der selbst aus dem Ort Ahrweiler in Rheinland Pfalz stammt, schlagartig in ganz Deutschland bekannt („Meine Eltern haben dort ein Restaurant betrieben, das jetzt keines mehr ist“).Wälder spielen bekanntlich als Wasserspeicher eine entscheidende Rolle. Der Landkreis Ahrweiler sei fast zur Hälfte von Wald bedeckt. Wörtlich Kirchharz: „Wer weiß, wie schlimm die Katastrophe ausgefallen wäre, wenn die Wälder nicht wenigstens einen Teil des Starkregens aufgefangen hätten ?“. Der Waldumbau hin zu wiederstandsfähigeren Mischwäldern sei in Brandenburg genauso aktuell wie in Rheinland-Pfalz.

Wir als Brandenburger beklagen zwar zu recht, dass die Regenwälder im fernen Brasilien brandgerodet werde. Aber, dass unsere Wälder auch zu 85 Prozent geschädigt sind, bewegt uns dagegen wenig. Aber unsere Waldbestände sind von unseren Vorfahren vor 50 0der 60 Jahren angelegt worden. Steht unsere heutige Generation nicht genauso in der Verantwortung, Gleiches zu tun ? Wir sind in die Pflicht genommen ! Wir brauchen ganz einfach eine bestimmte „Baumgesinnung“ im Sinne der Pflege und des Umbaus unserer Wälder .

 Ein Beitrag für MEDIENINFO-BERLIN  von Dr. Dieter Langer    

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