Können wir uns Verzagtheit leisten ?

Mut, Zivilcourage und Risiko sind jetzt überall gefragt

Die Carona-Krise hat unser aller Leben mächtig durcheinander gewirbelt Die Maßstäbe haben sich verschoben. Neue Denkansätzc müssen gesucht werden, um altbekannte Aufgaben zu bewältigen. Das Krisenmanagement im Umgang mit der Pandemie, z.B. die Suche nach einer erfolgreichen Impfstrategie ist eine Sache, die nicht nur wir, sondern alle Länder der Welt erlernen müssen. Aber: Warum gelingt uns das so schlecht, während andere uns meilenweit voraus sind. Wir dümpeln hinterher – langsamer als Malta, Serbien oder Dänemark.

Waren wir nicht mal anerkannter Organisationsweltmeister ? Jetzt sind wir ein Land zaudernder Bedenkenträger und ängstlicher Nichtsentscheider. Oder liegt“ s an der Verzagtheit unseres politischen Spitzenpersonals, das mit der Bürde des Wahljahres 21 nicht zurecht kommt, keine Fehler begehen will und deshalb die Dinge einfach so laufen lässt.  Chile, dieses südamerikanische Land, hat sich gerade an die Spitze der Impftabelle vorgearbeitet und dabei Israel hinter sich gelassen. Vor lauter Abwägen bleibt bei uns das Entscheiden auf der Strecke. Die Impfzentren, die eigentlich „Hoffnungsmaschinen“ sein sollten, sind zum Nichtstun verurteilt, weil ihnen ständig der Impfstoff ausgeht. Der Termin, wann die Hausärzte ins Impfen eingebunden werden, wird ständig verschoben.

Aus eigenem Erleben in der Familie weiß der Autor, wie wenig Fingerspitzengefühl vorhanden ist, wenn man eine 90-jährige Frau aus Königs Wusterhausen mit Pflegegrad 3 zweimal zum Impfen nach Frankfurt (Oder) schickt, Ist es tatsächlich so schwierig, die mentale Struktur eines Landes kurzfristig zu erschließen. Übrigens: Wenn man die Kunst und/oder Fälligkeit der Improvisation schnell erlernen will, sollte man bei den Ostdeutschen in die Lehre gehen. Sie sind in ihrer kleinen DDR mit Mangelwirtschaftsproblemen immer gezwungen gewesen, zu improvisieren, wenn sie über die Runden kommen wollten. Diese reiche Bundesrepublik kann das wohl nicht. Die Intaktheit eines Gemeinwesens ist letztlich eine Vertrauensfrage der Bürger in den Staat. Der verständliche ursprüngliche Drang der Menschen nach Kontakten, den uns die Natur mitgegeben hat, äußert sich heute in Gestalt des Dranges nach geimpft werden wollen. Denn Impfen rettet Leben !

Die Bewältigung des Impfchaos ist und bleibt letztlich eine Frage des Überlebens – übrigens nicht nur für uns „Alten“, sondern gleichermaßen aller Altersgruppen. Deshalb lautet das Motto: Impfen, impfen und nochmals impfen. Jeder Zeitverzug kann letztlich tödlich sein !     

Ein Beitrag von Dr.Dieter Langer für MEDIENINFO-BERLIN