Unser Spargel steckt im Zwiespalt

Die Spargelbauern schauen sorgenvoll nach Osteuropa

Im Land Brandenburg ist ein Zuwachs für das Edelgcmüse um sieben Prozent zu verzeichnen, während die anderen Gemüseanbauflächen insgesamt von rund 6.500 Hektar um etwa 1.500 Hektar gesunken sind. Das teilte das Landesamt für Statistik Berlin-Brandenburg mit.

Der Verband der ostdeutschen Spargel- und Beerenobstbauem (Vosba rechnet angesichts der aktuellen Wetterlage Anfang April mit dem ersten Spargel noch vor Ostern. Aber die Witterung der kommenden Wochen spiele noch eine „entscheidende“ Rolle. Die starken Temperaturgegensätze der vergangenen Wochen habe der Spargel gut ausgehalten. Der sei durch den Boden geschützt gewesen. Auch der Frost habe dem Spargel „kaum“ geschadet. Der Boden dürfe nur nicht „durchfrieren“. Der angekündigte Sonnenschein beschleunige das Wachstum des Edelgemüses. So die Einschätzung von Jürgen Schulze, Vosba-Geschäftsführer.

Ob allerdings die Anreise der ausländischen Erntehelfer in allen Betrieben bereits gesichert sei, wollte er nicht beantworten, denn das regelten die Betriebe größtenteils in „Eigenregie“. Rund 140.000 Saisonarbeitskräfte werden für die Ernte auf den Spargel-und Erdbeerfeldern in Deutschland benötigt.

Hier liegt der Hase im Pfeffer. Bekommen unsere Spargelbauern genug ausländische Arbeitskräfte rechtzeitig heran, um die deutschen Teller füllen zu können ? Das kann derzeit niemand sagen. Beispiel eins: Wird ein bestimmtes Land als Risikoland eingestuft, ist für die Einreisenden eine sogenannte Arbeitsquarantäne  vorgesehen. Das bedeutet: Ein negativer Test 48 Stunden vor oder nach der Einreise, danach zehn Tage in testen Teams arbeiten. Zwischendurch gibt es immer wieder Schnelltests. Beispiel zwei:  Eine klare Linie der Politik ist auch in diesem Jahr nicht zu erkennen, Bundesinnenminister Seehofer agiere sehr schnell und unvorhersehbar bei Grenzschließungen. Einschätzung der märkischen Spargelbauern: „ Das ist das Damoklesschwert, das über uns hängt. Die ausländischen Menschen fragen sich dann, ob sie nicht lieber in den Niederlanden oder Belgien arbeiten sollen. 2020 mussten wir die Arbeitskräfte per Flugzeug aus ihrer Heimat abholen und trotzdem sind 20 Prozent des Spargels auf den Feldern stehen geblieben.“ Und wie wird es diesmal sein ? Wer schafft endlich Klarheit. Das fragen sich nicht nur die Spargelbauern als Erzeuger, sondern auch wir als Verbraucher.

Dr. Dieter Langer