Konstantin Wecker – eine Ikone des Widerstands

Kaum ein anderer Künstler verbindet Politik und Gesellschaftskritik auf so gelungene Weise mit der Musik. Seine Songs bewegen sich meist zwischen Poesie und aufrüttelnder Wut, die zugleich Mut macht. Jetzt wurde er 75. Jahre alt. Vor langer Zeit schrieb er ein Buch unter dem bezeichnenden Titel „Die Kunst des Scheiterns“, mit dem er mit sich selbst abrechnete. Für ihn war seine Lebensleiter alles andere als eine einzige Erfolgsgeschichte. Im Gegenteil. Jetzt hat er sich erneut eindrucksvoll zurückgemeldet.

Am 21. April d.J. signierte er als einer der Erstunterzeichner den leider nur kaum oder meist gar nicht veröffentlichten Offenen Brief  an Bundeskanzler Olaf Scholz, in dem es u.a. heißt: „Wir fordern die Bundesregierung, die EU- und die NATO-Staaten auf, die Waffenlieferungen an die ukrainischen Truppen einzustellen und die Regierung in Kiew zu ermutigen, den militärischen Widerstand – gegen die Zusicherung  von Verhandlungen über einen Waffenstillstand und eine politische Lösung zu beenden“. Jetzt sind Wochen vergangen und der Krieg geht in unverminderter Härte, die Menschenleben sowie deren

Hab und Gut vernichten, weiter. Die ukrainische Präsident will weitermachen bis alles in Scherben gefallen ist. Und der sogenannte Westen unterstützt ihn dabei, weil die Ukraine einen Stellvertreter-Krieg führt.

Übrigens:

Meine Lokalzeitung, die Märkische Oderzeitung“(MOZ) veröffentlichte in ihrer Ausgabe vom 9. Juni, unter dem Titel „Die Rolle seines Lebens“ und den Unterzeilen „Wolodymyr Selenskyj, der ukrainische Präsident  inszeniert sich als Verteidiger der Freiheit. Mit seinen Auftritten erreicht der ehemalige Schauspieler und Komiker ein Millionenpublikum. Kritiker aber machen sich Sorgen“.

Dazu äußert sich der ukrainische Politologe Wadim Karasjew so: „Es gibt keine Kritik. Im täglichen TV-Marathon treten nur regierungstreue Moderatoren auf…Niemand fragt, warum der Feind  zwanzig Prozent der Ukraine hält, warum Cherson und Bergjansk so schnell gefallen sind“. Selenskyjs Populariät ist bis Ende Mai auf 70 Prozent gesunken.

Und hier nochmals die MOZ:  „ Es scheint, Wolodymyr Selenskyj wäre gerne wie Charlie Chaplin“. Dazu eine nur eine kleine Anmerkung von mir als Kommunikationspsychologen:  Ist Ihnen eigentlich schon mal aufgefallen, warum das Wort „Frieden“ im Wortschatz des ukrainischen Präsidenten bei seinen täglichen Auftritten überhaupt nicht vorkommt ? Ich habe kürzlich einen Beitrag unter der Überschrift „Frieden denken in Zeiten des Krieges“. Darin habe ich den ehemaligen Präsidenten der Gesellschaft für Sicherheitspolitik, Johannes Varwick, von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zitiert, der gesagt hat: „Wir haben der Ukraine falsche Hoffnungen gemacht…Wir haben die Ukraine verheizt.“ Von mir dazu kein Kommentar.                    Dr. Dieter Langer