Krankenhäuser schließen?

Der Verband der Ersatzkassen (vdek) äußerte sich zu der Fernsehsendung vom 15. Juli 2015 zum Thema Schließung von Krankenhäusern. Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdeK erklärte:

„Die Recherchen der Reportage decken sich mit unseren Erkenntnissen aus der Qualitätssicherung. Wir wollen eine hochwertige Qualität in der Versorgung. Um dies zu erreichen, brauchen wir eine Reform der  Krankenhausstrukturen in Deutschland. D. h., die Krankenhäuser müssen sich zu Einheiten mit Spezialisierungen zusammenschließen. Damit wird die Qualität der Versorgung insgesamt besser. Wir wissen aus der Qualitätssicherung: Dort, wo viele Kliniken nebeneinander stehen bzw. dort, wo nur kleine Krankenhäuser mit wenig Betten versorgen, steigt das Risiko von Komplikationen und anderen Qualitätsmängeln. Bei kleineren Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung mit geringer Bettenzahl sind die Risiken am größten, seltener bei hochspezialisierten Kliniken.

Wer etwas öfter macht, kann es in der Regel besser – Patienten profitieren von dieser Erfahrung. Deshalb plädieren wir auch für möglichst viele Mindestmengenregelungen. Derzeit gibt es für sieben Leistungsbereiche solche Mindestmengen, wie zum Beispiel für planbare Knie-TEP, die Versorgung von Frühchen oder Leber- und Nierentransplantationen. Aus Befragungen wissen wir, dass die Menschen bei planbaren Operationen gerne bereit sind, längere Anfahrtswege in Kauf zu nehmen, um dann in einem Krankenhaus versorgt zu werden, das über das spezialisierte und erfahrene Personal verfügt und das zudem besondere technische sowie organisatorische Voraussetzungen erfüllt. Aber auch für Notfälle gilt: Als Patient möchte ich mit einem Herzinfarkt lieber in einem Krankenhaus mit hoher Kompetenz und Erfahrung versorgt werden. Dann ist die Notfallrettung gefragt, die nicht das nächste, sondern das am besten geeignete Krankenhaus ansteuert.“

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.