Mir ist sterbenslangweilig !“

Langeweile hat bekanntlich niemand gern und trotzdem erlebt sie jeder Mensch. Kinder langweilen sich öfter und auch stärker. „Langeweile verändert sich im Lebensverlauf. Ab den Zwanzigern nimmt Langeweile kontinuierlich ab, im Alter dann wieder zu“, meint die Soziologin Silke Ohlmeier. Jeder empfindet Langeweile anders, doch nicht jeder ist es immer bewusst. Und weiter wörtlich: „Langeweile wirkt sich stets auf unser Verhalten aus“.

„Wenn wenig an Reizen von außen kommt, dann neigt das Gehirn dazu, das sogenannte Kopfkino anzuschalten, sagt der Psychologie-Professor Oliver Schultheiss von der Uni Erlangen. Tagträume seien eine Strategie gegen Langeweile, die Kreaktivität freisetzen könne. Langeweile sei aber kein Selbstzweck, meint er. „Ich glaube, dass wir immer abwägen müssen, ob es sich lohnt, die Langeweile auszuhalten“. Es lohne-sich, weil man immer etwas dabei lernt.

Die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet des Erkenntnisgewinns von Langeweile steht erst am Anfang. Aber eines weiß man, dass chronische Langeweile zu sehr unterschiedlichen Krankheitsbildern führen kann: Depressionen, Suchterkrankungen und Essstörungen. Das alles zusammengetragen hat Dr. Dieter Langer,