Mobilität von morgen

 „Automatisiertes und autonomes Fahren sind zentrale Themen in der Fahrzeugentwicklung bei Mercedes-Benz. Gerade selbstfahrende Fahrzeuge bieten faszinierende Möglichkeiten für den Stadtverkehr von morgen. Im Rahmen des ‚Intelligent World Drive‘ erproben wir automatisierte Fahrfunktionen zum Beispiel im dichten Verkehr von Shanghai oder Los Angeles. Diese Technologien werden wir in den nächsten Jahren Schritt für Schritt in den Markt bringen. Dafür brauchen wir auch einen international harmonisierten Rechtsrahmen“, so Ola Källenius, Vorstandsmitglied der Daimler AG, Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung

 

„Derzeit findet ein weltweites Wettrennen statt, ein Wettrennen um die Mobilität der Zukunft“, sagte der Stellvertretende Ministerpräsident Thomas Strobl. „Die Politik muss diese Transformation begleiten, mehr noch: dort fördern, wo sie kann. Kurz vor dem Sommer haben wir im Bundesrat ein Gesetz auf den Weg gebracht, das eine Zeitenwende für unsere zukünftige Mobilität bedeutet. Es schafft die Voraussetzungen, damit das automatisierte Fahren bei uns in Deutschland erprobt werden kann“, so Minister Thomas Strobl weiter. „Wir haben damit eine ganz wichtige Lücke zwischen der geltenden Gesetzeslage und der technologischen Entwicklung geschlossen. Hersteller und Verbraucher haben damit jetzt den dringend notwendigen, verbindlichen Rahmen und das Fundament, damit Deutschland weiterhin eine internationale Spitzenstellung im Automobilsektor einnimmt.“

 

Das Stuttgarter Automobilunternehmen spricht sich für einen international harmonisierten Rechtsrahmen zum automatisierten und autonomen Fahren aus. Es besteht Handlungsbedarf insbesondere bei internationalen Abkommen zum Straßenverkehrsrecht, die für die nationalen Gesetze den bindenden Rahmen vorgeben und derzeit noch zwingend einen Fahrer voraussetzen. Weitere Anpassungen sind auch wichtig im Hinblick auf die Fahrzeugzertifizierung sowie den Datenspeicher.

„Gerade für Baden-Württemberg als Wiege des Automobils ist der Entwicklungsschritt zum automatisierten Fahren von besonderer Bedeutung“, sagte der Stellvertretende Ministerpräsident Thomas Strobl. „Wir waren und sind immer gut beraten, Herausforderungen technologisch zu lösen. Darin liegt in Deutschland und gerade in Baden-Württemberg eine große Stärke. Gottlieb Daimler hatte mit rund einer Million Fahrzeugen eine bescheidene Prognose, was den weltweiten Autoabsatz angeht, und machte das am Mangel verfügbarer Chauffeure fest. Angesichts von heute mehr als einer Milliarde Kraftfahrzeugen auf dem Globus lag er falsch“, betont Minister Thomas Strobl. „Das automatisierte Fahren ist nun unser Beitrag dazu, dass Kraftfahrzeug und Chauffeur in naher Zukunft ein und dasselbe sein können.“

Bei senem Besuch von Mercedes-Benz in Untertürkheim hatte Strobl die Möglichkeit, auf einer kurzen Etappe beim „Intelligent World Drive“ mitzufahren und sich über dieses einzigartige Projekt zu informieren. Weitere Innovationen des Unternehmerns rund um dasautonome Fahren wie fahrerloses Parken, Urban Automated Driving sowieDIGITAL LIGT konnte der stellvertretende Ministerpräsident ebenso vor Ort testen.

Autonomes Fahren gehört zu den vier strategischen Zukunftsfeldern, die unter dem Begriff CASE integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie der Daimler AG sind. CASE – diese Buchstaben prägen die Zukunft der Mobilität. Sie stehen für Vernetzung (Connected), autonomes Fahren (Autonomous), flexible Nutzung (Shared & Services) und elektrische Antriebe (Electric). Ziel ist es, durch eine intelligente Verzahnung aller vier CASE Felder intuitive Mobilität für die Kunden zu gestalten.

Mit dem „Intelligent World Drive“ testet Mercedes-Benz mit einem Erprobungsfahrzeug auf Basis der aktuellen S‑Klasse automatisierte Fahrfunktionen und deren aktuelle Grenzen in landestypischen Situationen auf allen fünf Kontinenten. Dabei wird Journalisten ein Einblick in die Methodik der Entwicklung und Absicherung moderner aktueller Assistenzsysteme und künftiger automatisierter Systeme gegeben. Bis Januar 2018 wird sich diese S‑Klasse für Testzwecke unterschiedlichen komplexen Verkehrssituationen stellen. Damit sammelt sie ergänzend zu den vorhandenen und geplanten Entwicklungs- und Testfahrzeugen in den unterschiedlichen Ländern wertvolle Erfahrungen auf dem Weg zum autonomen Fahren.

 

Nach dem Start in Deutschland auf der IAA im September und der ersten Zwischenstation im Oktober in China folgen im November Fahrten in Australien und im Dezember in Südafrika. Endstation der Tour wird im Januar 2018 die CES in Las Vegas sein. Ziel des „Intelligent World Drive“ ist es, weltweit weitere Erkenntnisse im realen Verkehrsgeschehen zu sammeln, um künftige automatisierte und autonome Fahrfunktionen an die länderspezifischen Nutzer- und Verkehrsgewohnheiten anzupassen.

Selber parken war gestern. Gemeinsam haben Bosch und Daimler das fahrerlose Parken (Automated Valet Parking) entwickelt, mit dem sich die Zeit fürs Ein- und Ausparken sparen lässt. Anfang 2018 startet im Mercedes-Benz Museum ein Pilotprojekt. Dabei wird der fahrerlose Vorfahr- und Einpark-Service mit Testfahrzeugen und einer Bedienung per App erprobt. Gäste im Museums-Parkhaus können den komfortablen Service dann live erleben.

Es ist geplant, in einer nächsten Pilot-Phase den Kundenbetrieb mit entsprechend dafür ausgestatteten privaten Mercedes-Benz Fahrzeugen zu ermöglichen. Die Abgabe des Fahrzeugs erfolgt bequem, indem der Kunde sein Auto in der „Drop-off Area“ eines Parkhauses abstellt und dies dem System per Smartphone-App mitteilt. Vom intelligenten System des Parkhauses erfasst, wird das Auto gestartet und fährt zu einem zugewiesenen Parkplatz. Wird das Auto wieder für die Heimfahrt benötigt, kommt das Fahrzeug selbständig in die „Pick-up Area“ vorgefahren.

Möglich wird das fahrerlose Parken mithilfe einer intelligenten Parkhaus-Infrastruktur von Bosch im Zusammenspiel mit der Fahrzeugtechnik von Mercedes-Benz. Dabei überwachen die installierten Sensoren im Parkhaus den Fahrkorridor und dessen Umfeld und steuern das Fahrzeug. Die Technik im Auto setzt die Befehle von der Parkhaus-Infrastruktur sicher in Fahrmanöver um und stoppt das Fahrzeug gegebenenfalls rechtzeitig.

Das Auto, das ohne Fahrer bequem per App zum Kunden kommt, ist ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt von Mercedes-Benz. Ziel der aktuellen Erprobung mit Fahrzeugen auf Basis von V‑Klasse Modellen ist es, die neuesten Sensorgenerationen intensiv im realen innerstädtischen Verkehr zu erproben.

An Bord sind dabei neben Lidar-Sensoren auch Deep Learning-Technologien sowie bisher im Automobilbereich kaum verwendete Grafikprozessoren (GPUs). Das Regierungspräsidium Stuttgart hat dem Autobauer im Dezember 2016 die Genehmigung erteilt, autonome Fahrzeuge dieser nächsten Generation auf öffentlichen Straßen zu testen.

Da Licht auf dem Weg zur automatisierten und autonomen Mobilität ebenfalls eine zentrale Rolle spielt, testet Mercedes-Benz beim „Intelligent World Drive“ auch einen Scheinwerfer-Prototypen der DIGITAL LIGHT Technologie. Das revolutionäre Lichtsystem ermöglicht Funktionen, die im Forschungsfahrzeug F 015 Luxury in Motion Anfang 2015 als Zukunftsvision vorgestellt wurden. Das blendfreie Dauerfernlicht in HD-Qualität verfügt über Chips mit mehr als einer Million Mikrospiegeln und damit Pixel pro Scheinwerfer. So kann das DIGITAL LIGHT unter anderem Lichtspuren auf die Straße projizieren, um mit der Umgebung zu kommunizieren.

Die für die Lichtsteuerung notwendige intelligente Ansteuerungslogik wurde von Mercedes-Benz selbst entwickelt. Algorithmen erhalten über die Fahrzeugsensoren

detaillierte Informationen über die Umgebung und berechnen daraus in Echtzeit den Helligkeitswert für jedes der über zwei Millionen Pixel. Mit dieser Dynamik und Präzision schafft dieses intelligente System nahezu unbegrenzte Möglichkeiten einer idealen, hochaufgelösten Lichtverteilung, die sich optimal an die Umgebungsbedingungen anpasst.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.