Nachrichten von Mercedes-Benz Cars
Im Zuge der Elektrooffensive erweitert Mercedes-Benz Cars den globalen Batterie-Produktionsverbund und macht die Werke Sindelfingen und Untertürkheim fit für die Zukunft. Im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen entsteht eine neue Batteriefabrik, deren Bauarbeiten in der nächsten Dekade beginnen werden. Das Powertrain-Werk Untertürkheim erhält auch im Werkteil Hedelfingen eine Batteriefabrik, damit vervierfacht sich die ursprünglich geplante Kapazität am Standort. Im gesamten Batterie-Produktionsverbund verfügt Mercedes-Benz Cars damit über acht Batteriefabriken an sechs Standorten auf drei Kontinenten. Der Ausbau der Batterieproduktion unterstreicht die schnelle und notwendige Transformation in Richtung Elektromobilität.
Mercedes-Benz Cars investiert mehr als eine Milliarde Euro in einen globalen Batterie-Produktionsverbund innerhalb des weltweiten Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz Cars.
„Wir arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung unserer Elektrooffensive und bauen unseren globalen Batterie-Produktionsverbund konsequent aus. Mit der Batterieproduktion in Sindelfingen und Untertürkheim bringen wir Hightech-Technologien in unsere Werke. In unserem Netzwerk sind wir sowohl für eine flexible und effiziente Fertigung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor sowie Elektrofahrzeugen bestens aufgestellt“, sagt Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain.
Die Zukunft in Sindelfingen
Die Basis für die neue Investition in Sindelfingen ist die Fortschreibung des Zukunftsbildes „Sindelfingen 2020+“ aus dem Jahr 2014, das mit der neuen Betriebsvereinbarung „Zukunftsbild Sindelfingen 2025+ (Next Level)“ erfolgreich mit dem Betriebsrat auf den Weg gebracht wurde.
„Mit unserer Betriebsvereinbarung haben wir den Standort auf eine erfolgreiche Zukunft ausgerichtet. Sowohl Beschäftigte als auch Standort gehen mit dieser Vereinbarung als Gewinner hervor. Mit der Batteriefertigung und self-driving cars beschreiben wir den Weg der Technologien und Arbeitsplätze der Zukunft. Alle Maßnahmen und Verlagerungen können dabei nur mit guten Beschäftigungs- und Personalkonzepten umgesetzt werden. Wir freuen uns über die Festeinstellungen und zusätzlichen Ausbildungsplätze“, sagte Ergun Lümali, Betriebsratsvorsitzender des Mercedes-Benz Standorts Sindelfingen.
„Wir machen unser Werk Sindelfingen weiter fit für die Zukunft. Nach der Zusage eines EQ-Fahrzeugs in 2017 ist die Batteriefabrik der nächste konsequente Schritt bei der Weiterentwicklung unseres Standortes hin zur Elektromobilität. Dadurch erhält unsere Mannschaft neue Kompetenzen und trägt zur Umsetzung der Elektrooffensive unseres Unternehmens bei“, erklärte Michael Bauer, Leiter der Produktion Mercedes-Benz Werk Sindelfingen und Standortverantwortung.
Neben dem Bau einer neuen Batteriefabrik wurden folgende Vereinbarungen getroffen:
- Insgesamt werden 150 bisher befristet beschäftigte Mitarbeiter in eine feste Anstellung übernommen.
- Das Unternehmen erhöht die Anzahl der Ausbildungs- und Studienplätze auf insgesamt 280 für fünf Jahre (2021 bis 2025). Dies bedeutet einen Zuwachs von 30 Plätzen pro Jahr.
- Das Unternehmen setzt zudem auf die Fortentwicklung der fundierten Qualifizierung der Mitarbeiter im Sinne von Industrie 4.0 und Digitalisierung, um die Mannschaft fit für die Zukunft zu machen.
- Das Werk Sindelfingen wird künftig in der Factory 56 auch sogenannte self-driving cars fertigen. Hierunter versteht man autonom fahrende Autos, die mit entsprechender Software und Sensoren ausgestattet sind.
Im Zukunftsbild aus dem Jahr 2014 wurden bereits die Weichen für eine umfassende Modernisierung des Werks gestellt. Hierfür investiert das Unternehmen insgesamt 1,5 Milliarden Euro. Diese fließen beispielsweise in die Factory 56, eine der modernsten Automobilproduktionen der Welt. Der Transformationsprozess des Traditionsstandortes ist bereits in vollem Gange: Bereits 2017 erhielt das Mercedes-Benz Werk Sindelfingen den Zuschlag, künftig EQ-Fahrzeuge zu produzieren. Das Werk wird damit Kompetenzzentrum für batterieelektrische Modelle der Ober-und Luxusklasse.
Die Zukunft in Untertürkheim
Das Mercedes-Benz Werk Untertürkheim hat gemeinsam mit dem Betriebsrat weitere wichtige Entscheidungen in Richtung Elektromobilität getroffen. Die Kapazität für die bereits im Zukunftsbild 2017 vereinbarte Batteriefabrik wird verdoppelt. Zusätzlich zu der Produktion im Werkteil Brühl entsteht nun auch im Werkteil Hedelfingen eine Batterieproduktion.
„Wir schreiben unser Zukunftsbild aus dem Jahr 2015 konsequent weiter. Nach dem Einstieg in die Elektromobilität setzen wir nun mit dem Ausbau der Batterieproduktion den Wandel des Traditionswerks Untertürkheim zum Hightech Standort für Komponenten der Elektromobilität fort“, so Frank Deiß, Leiter Produktion Powertrain Mercedes-Benz Cars und Standortverantwortlicher Mercedes-Benz Werk Untertürkheim.
Weitere Maßnahmen, die Unternehmen und Betriebsrat gemeinsam beschlossen haben:
- Im Werkteil Mettingen wird das bisherige Produktionsportfolio unter Beibehaltung der Kompetenz im Stahlguss überarbeitet.
- Innovative und flexible Arbeitszeitmodelle im Werkteil Hedelfingen ermöglichen den benötigten Kapazitätsaufbau in der Automatikgetriebe-Produktion auf den vorhandenen Anlagen.
- Das Powertrain-Werk Untertürkheim wird neben dem zentralen Batteriestandort Kamenz zu einem weiteren bedeutenden Standort für Batterien transformiert.
- Für die Batterieproduktion im Werkteil Hedelfingen werden die flexiblen arbeitspolitischen Rahmenbedingungen der Batteriefabrik in Brühl aus der Vereinbarung von 2017 übernommen.
„Der Verbrennungsmotor mit Getriebe und Achsen bildet das stabile Rückgrat für eine stabile Beschäftigung. Mit dem Ausbau der Batterieproduktion und der Batterieentwicklung am Standort wird auch in Zukunft in den Fahrzeugen von Mercedes-Benz ein Antrieb aus Untertürkheim sein, egal ob vollelektrisch, Plug-In oder Hybrid“, erklärt Wolfgang Nieke, Betriebsratsvorsitzender der Mercedes-Benz Werks Untertürkheim.
Aktuell besteht der Batterie-Produktionsverbund aus sechs Fabriken an fünf Standorten auf drei Kontinenten:
- In Kamenz läuft die Produktion der Batterien bereits seit 2012. Zudem entsteht gerade eine zweite Batteriefabrik am Standort.
- In Stuttgart-Untertürkheim ist im Werkteil Brühl eine Batteriefertigung geplant.
- Außerdem bauen Daimler und BAIC eine lokale Batterieproduktion am bestehenden Standort im Yizhuang Industrial Park in Peking (China).
- In der Nähe des bestehenden Mercedes-Benz Werks in Tuscaloosa (USA) ist der Bau einer Batteriefabrik geplant.
- Gemeinsam mit dem lokalen Partner Thonburi Automotive Assembly Plant (TAAP) wird Mercedes-Benz Cars bis 2020 eine Batterieproduktion in Bangkok (Thailand) errichten.
Mit Sindelfingen und einer weiteren Fertigung in Untertürkheim kommen die siebte und achte Fabrik im globalen Produktionsverbund hinzu. Mit den zwei neuen Fabriken schafft Mercedes-Benz Cars zusätzliche Kapazitäten. Diese Entscheidung hat keine Auswirkungen auf Kapazitäten oder Investitionen auf die bereits geplanten Batteriefabriken.
Das Mercedes-Benz Werk Sindelfingen ist das Kompetenzzentrum für Fahrzeuge der Ober- und Luxusklasse sowie das Lead-Werk für die Produktion der S- und E-Klasse Baureihe. Am Standort werden künftig auch Elektrofahrzeuge der Produkt- und Technologiemarke EQ produziert. Gemeinsam mit der zentralen Produktionsorganisation von Mercedes-Benz Cars beschäftigt das Werk mehr als 25.000 Mitarbeiter. Mercedes-Benz fertigt dort den GLA, die E-Klasse (Limousine und T-Modell) und den CLS, die S-Klasse (Limousine, Coupé und Cabriolet), die Mercedes-Maybach S-Klasse sowie die Mercedes-AMG GT Familie. Im Sindelfinger Mercedes-Benz Kundencenter werden täglich rund 250 Fahrzeuge ausgeliefert.
Das Mercedes-Benz Werk Untertürkheim hat eine über 110-jährige Tradition, ist Lead-Werk im weltweiten Powertrain-Produktionsverbund und Sitz der Daimler Konzernzentrale. Mit seinen über 19.000 Mitarbeitern produziert das Werk Motoren, Achsen, Getriebe und Komponenten. Das Traditionswerk ist Hightech-Standort und Kompetenzzentrum für hocheffiziente Motoren, Hybridantriebe und die Produktion von Brennstoffzellen-Systemen. Hier befindet sich auch der Bereich Forschung und Entwicklung mit einer Teststrecke zur Fahrzeugerprobung. Das Werk besteht aus insgesamt sechs Werkteilen. Während in Untertürkheim und Bad Cannstatt Motoren gefertigt werden und hier auch die Schmiede angesiedelt ist, erfolgt die Getriebeproduktion in Hedelfingen. In Mettingen befinden sich Achsenproduktion sowie die Gießerei. Die Ausbildung hat ihren Sitz in Brühl, die flexible Fertigung ist in Esslingen.
Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.