Naturschutzprojekt der Bahn
ICE-3 Baureihe403-auf einer Testfahrt im Thüringer-Wald-Dunkeltalbrücke
Foto: (C) DB-AG-Frank Barfeld.jpg
Ab 10. Dezember fahren ICE-Züge der DB in knapp vier Stunden von Berlin nach München. Neben Vorteilen für künftig bis zu 3,6 Millionen Bahnfahrgäste pro Jahr ist die neue Trasse auch das größte Umwelt- und Naturschutzprojekt der Deutschen Bahn AG. DB-Umweltchef Andreas Gehlhaar: „Wir haben eine grüne Achse zwischen Berlin und München geschaffen. Hier gehen Wirtschaft und Umwelt Hand in Hand.“ Ziel der verantwortungsvollen Umweltanalyse und -planung war von Projektbeginn an, Lebensräume von Tieren und Pflanzen bestmöglich zu erhalten. Seit Baubeginn hat die DB rund 200 Millionen Euro in den Umwelt- und Naturschutz investiert.
Gehlhaar: „365 Tage im Jahr haben wir Umwelt- und Klimaschutz im Blick, es ist Teil der DNA der Deutschen Bahn. Aktuell mit mehr als 12.000 Projekten.“
Schon in der Bauphase hat die DB kontinuierlich das Grundwasser kontrolliert, Lärmschutz für Anwohner geschaffen, abgebaute Erde und Steine ohne lange Transportwege für die Renaturierung eingeplant und geschützte Tiere umgesiedelt. Weit gespannte Talbrücken reduzieren die Eingriffe in die Landschaft auf ein Minimum. Die gut 8,6 Kilometer lange Saale-Elster-Talbrücke südlich von Halle entstand im so genannten Vorkopf-Vorschub-Verfahren und damit nahezu ohne Bauflächen in der Aue, zudem ruhte zur Vogelbrutzeit die Arbeit planmäßig jeweils für vier Monate.
Zur Fertigstellung der Strecke gehören rund 4.000 Hektar (etwa 5.500 Fußballfelder) rekultivierte Landschaftsfläche, 600.000 neu gepflanzte Bäume sowie hunderte Nistkästen, Höhlen und Schutzgebiete für Vögel, Fledermäuse und Echsen. An der Unstruttalbrücke weiden Schafe zur Pflege der Orchideenwiesen. In neu angelegten Nebenarmen von Gewässern entstanden Lebensräume für Amphibien, Wildpferde haben auf Magerwiesen bei Erlangen ein neues zu Hause gefunden. Renaturierte Flussläufe des Mains und anderer Flüsse sowie Flutmulden zur Aufnahme von Hochwasser leisten einen langfristigen ökologischen Beitrag zum Erhalt der Landschaften.
Entlang der gesamten Strecke werden die gesetzlichen Lärmschutzwerte eingehalten. 100 Streckenkilometer sind mit Lärmschutzwänden ausgestattet. Tunnelportale erhielten so genannte Haubenbauwerke. Sie bewirken, dass sich die Druckwellen geräuschlos verwirbeln und ausbreiten können und verhindern so den sonst durch die Druckwelle fahrender Züge entstehenden Tunnelknall
Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.