Neue Verfahren gegen Krebs

Die Deutsche Krebshilfe berichtete in ihrer Jahrespressekonferenz am 8. Juli 2019 in Berlin  über ihre Aktivitäten im vergangenen Jahr.  Die Stiftung Deutsche Krebshilfe wurde 1974 von Mildred Scheel gegründet und finanziert sich über Spenden und Erbschaften..

Dr. h.C. Fritz Pleitgen, Präsident der Deutschen Krebshilfe berichtete, dass es ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr war, insbesondere konnten bei Forschung und Behandlung von Krebs Verbesserungen erfolgen. Auch die Heilungschancen sind durch  intensive Diagnostik und neue Behandlungsmethoden gestiegen, was insbesondere im Hinblick auf jährliche 500.000 Neuerkrankungen von großer Bedeutung ist. Pleitgen wies jedoch darauf hin, dass 40 % an Krebserkrankungen durch gesunde Lebensweise vermieden werden könnten, was jährlich 200.000 Menschen das Leben erhalten würde. 

Der Vorstandsvorsitzende der  Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven, informierte, dass im Jahr 2018 Einahmen in Höhe von 135,8 Mi euro verzeichnet werden konnten, davon allein 17 Mio Euro aus Nachlä#ssen, was ein großer Vertrauensbeweis von Seiten der Bevölkerung ist. Es wurden 128 neue Projekte auf den Weg gebracht: 23 Mio Euro wurden für Grundlagen- und Versorgungs-forschung auf allen Gebieten der Krebsbekämpfung ausgegeben; mit 9,7 Mio Euro wurden klinische und wissenschaftliche Strukturmaßnahmeng gefördert; 15 Mio Euro gingen in Projekte der Kinderkrebsbekämpfung und 25,6 Mio Euro für Präventionsmaßnahmen, die bedauerlicherweise weltweit stiefmütterlich behandelt werden. Die Erfolge der eingeleiteten Präventionsmaßnahmen sollten in zehn Jahren sichtbar sein.

Um ihre Unabhängigkeit zu bewahren, nimmt die Deutsche Krebshilfe allerdings keinerlei Spenden von Pharma- und Medizintechnikfirmen entgegen;  auch nicht von Tabak- und Alkoholproduzenten.

Professor Dr. Jürgen Wolf, Ärztlicher Leiter  des Centrums für integrierte Okokologie am Universitätsklinikum Köln und Sprecher des „Nationalen Netzwerks genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs“, erklärte, dass das Informations-bedürfnis der Bevölkerung zu Krebserkrankungen stark gestiegen ist. Deshalb wurden Spezialsprechstunden eingeführt mit Ärzten, die für jede Krebsart auf dem neuesten Stand der Entwicklung sind. Eine neue Initiative ist das Nationale Netzwerk genomische Medizin Lungenrkrebs. Die molekulare Diagnostik sichert ein längeres Überleben durch effektive Arzneimittel und bietet eine bessere Verträglichkeit im Vergleich zur Chemotherapie. Durch die genomische Medizin überleben bis zu 70 % der Patienten mehr als fünf Jahre.

Eine Lungenkrebs-Patientin aus Düsseldorf berichtete, dass durch die molekulare Diagnostik eine Überlebenschance von mindestens sechs Jahren besteht; manche Patienten lebten schon über zehn Jahre mit dem Krebs, zudem wurde ihre Arbeitsfähigkeit erhalten, was bei der Chemotherapie nicht der Fall ist. Durch die Behandlung mit genomischen Medikamenten  habe sie keinerlei Nebenwirkungen. Jährlich erkrankten etwa 400 Menschen neu an Lungenkrebs in Deutschland. Die Therapiekosten für einen Lungenkrebs-Pataienten betragen rund 100.000 Euro jährlich und werden von den Krankenkassen nicht übernommen. Eine Kostenerstattung ist nur von Fall zu Fall über gesonderte Verträge mit der Krankenkasse möglich.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.